Mit „Portal Of Sorrow“ erscheint der Schwanengesang der US-amerikanischen Depressive Black Metal-Band XASTHUR. Nach der Veröffentlichung dieser Scheibe zieht Mastermind Malefic/Scott sich aus der Metalszene zurück und will sich einer anderen Art von Musik zuwenden. Schon „Portal Of Sorrow“ lässt sich nicht mehr als reinen Depressive Black Metal oder Black Metal kategorisieren, zu sehr tendiert man hier bereits in eine experimentellere Richtung. Elemente aus Doom und Ambient finden Eingang in den Sound von XASTHUR, und mit Marissa Nadler wird Scott gesanglich von einer Folksängerin unterstützt, die hier aber weniger in herkömmlicher Weise singt als vielmehr ihre Stimme zur Verdichtung der Atmosphäre einsetzt. Eine recht originelle Idee, welche auch sehr passend umgesetzt wurde. Ansonsten regieren dissonante Keyboardklänge, monotone Gitarrenriffs und Scotts wahnsinniges Gekreische, welches einmal mehr an BURZUM erinnert. All das wurde in einen ultra Lo-fi Sound verpackt, wie man in ihn im Jahr 2011 eigentlich für gar nicht mehr möglich hält. Aber ich muss sagen, dass dieser rohe Sound in Kombination mit der Musik durchaus stimmig ist.

Wie Scott in XASTHUR-Blog schreibt, trägt er die Band aufgrund mangelnder Motivation und Inspiration lieber zu Grabe, als in Zukunft dann halbgare Veröffentlichungen auf den Markt zu werfen, wie viele andere Bands auch. Das halte ich für eine lobenswerte Einstellung und denke, dass er mit „Portal Of Sorrow“ auch ein würdiges Abschlusswerk veröffentlicht hat. Natürlich darf man hier keine instrumentalen Meisterleistungen erwarten, aber als Freund depressiver schwarzmetallischer Klänge wird man nicht enttäuscht.