Hört man sich “Fools And Worthless Liars” in der Erwartung an, ein Album der Hardcore Band DEAF HAVANA zu Ohren zu bekommen, wird man erst einmal etwas verwundert sein. Ja, es handelt sich noch um dieselbe Band, doch nachdem Shouter Ryan Mellor die Band verlassen hatte, schlug man einen neuen musikalischen Weg ein, einen sehr popigen Weg.

Oftmals werden Rock Bands belächelt, die sich in Pop-Gefilde wagen. Doch wer sich „Fools And Worthless Liars” anhört, wird seine Meinung schnell ändern. DEAF HAVANA liefern hier ein qualitativ hochwertiges Album ab. Pop hin oder her, dieses Album rockt!

Den Anfang macht mit „The Past Six Years“ eine fröhlich stimmende Gitarren-Pop Nummer mit süßlichem Gesang, schönen Melodien und einem dezent eingesetzten Schlagzeug. „Youth In Retrospect” setzt schon mehr auf die rockigen Elemente der Band, verliert jedoch nichts an Mitsingqualität und setzt sich schnell im Gehör fest. Viel Spaß beim Versuch diese Ohrwürmer wieder los zu werden!

In dieser Qualität geht es weiter. Ohrwurm-Refrain reiht sich an Ohrwurm-Refrain, mal in bester Pop-Song Manier („Hunstanton Pier“), mal eher auf der rockigen Seite wie bei „I'm A Bore, Mostly“, das an WE ARE THE OCEAN denken lässt.

Die Stimme von Sänger James Veck-Gilodis ist überraschend wandlungsfähig. Durchgehend im cleanen Gesang bleibend schafft er es trotzdem, die Essenz der einzelnen Songs perfekt in seiner Stimme wiederzuspiegeln. Zu seinem Sologesang mischen sich immer wieder Gangvocals. „Little White Lies” wird des Weiteren durch die ausdrucksstarke Stimme der Sängerin Portia Conn bereichert und „The World Or Nothing“ trumpft mit einem Chror auf.

„Fools And Worthless Liars” macht gute Laune und überzeugt durch musikalische Qualität. Wenn doch nur mehr Pop-Rock Bands wirklich gute Musik machen würden…