LANTLOS - Agape
Label: Prophecy / Lupus Lounge
Etwas mehr als ein Jahr nach Erscheinen des letzten LANTLOS - Albums „.neon“ veröffentlichen Neige und Herbst mit „Agape“ den Nachfolger. Textlich behandelt man diesmal das Konzept der nicht körperlichen, aufopfernden Liebe – das bedeutet „Agape“ nämlich. Die Bandinfo spricht davon, dass das Album einerseits eine radikale Entfernung vom Post Black Metal, andererseits jedoch dessen konsequente Weiterentwicklung sei. Tatsache ist, dass es sich bei „Agape“ um ein alles andere als leicht verdauliches Stück Musik handelt. Das zeigt sich schon beim langsamen, Doom-lastigen Opener „Intrauterin“. Zum Teil erinnert mich das Ganze an eine Mischung von ultralangsamem Doom im Stile von LONGING FOR DAWN oder MOSS mit depressivem Black Metal. Durchzogen wird das Ganze von ruhigen Instrumentalpassagen, die sich jedoch nicht einfach nur bloß als Ambient kategorisieren lassen, da man zum Teil auch Ausflüge in Richtung Jazz unternimmt. Neiges diesmal sehr sparsam eingesetzter Gesang wirkt gequält und erinnert einmal mehr an alte BURZUM und BETHLEHEM. Die vom letzen LANTLOS Album und seiner anderen Band ALCEST bekannten Klargesänge kommmen auf „Agape“ nur sehr vereinzelt vor. Die in der Mitte des Albums des Albums vermehrt auftauchenden ruhigen Passagen kommen gänzlich ohne Gesang aus. Im direkten Vergleich mit „.neon“ wirkt „Agape“ introvertierter, melancholischer, aber wie gesagt auch weniger zugänglich. Die progressiven und jazzigen Anteile wurden gesteigert und die Kompositionen fordern den Hörer mehr und wirken zum Teil sogar anstrengend.

Dass LANTLOS sicher kein Easy-Listening Album aufnehmen würden, war ja schon vorher klar, aber im Endeffekt ist die Scheibe für den Hörer noch fordernder geworden, als man nach „.neon“ erwartet hätte. „Agape“ ist sicher kein Album, zu dem man umgehend einen Zugang findet, sondern eine jener Scheiben, mit der man sich intensiver über Tage, vielleicht sogar Wochen beschäftigen muss, um seine Qualitäten zu erfassen.

www.lantlos.com/


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Intrauterin
2. Bliss
3. Bloody Lips And Paper Skin
4. You Feel Like Memories
5. Eribo - I Collect The Stars
Gesamtspielzeit: 35:23

Mike
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Beitrag vom 22.11.2011
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