Eine 2-Mann Band bestehend aus Geschwistern, die Gitarre und Schlagzeug spielen… Irgendwo in der Musikgeschichte gab´s das doch schon mal… Ah ja, die WHITE STRIPES, die immerhin einen Grammy gewannen und auch zwei Nummer 1 Alben hervorbrachten.

Das war´s aber dann auch schon mit den Gemeinsamkeiten zu LOBSTER, dem Projekt des Grazer Brüderpaars, das seit 2004 die Szene in der Steiermark unsicher macht. „Lobster“ setzt sich eigentlich aus drei Parts zusammen. So finden sich auf der EP neben dem 2006 geschriebenen „Speed“ vor allem Nummern der unveröffentlichten Platte „Rhynia“ aus 2008 und drei brandneuen Songs: „It´s On“, „Reach Out“, „Bones“. Letztgenannte klingen auch etwas experimenteller als ihre Vorgänger, so findet sich bei „It´s On“ ein Basssolo (dem Laptop sei Dank), „Bones“ spielt sich unter anderem mit Stimmverzerrungen und im Vergleich zu den älteren Nummern setzt das Brüderpaar wohl auf etwas ruhigere Töne, denn dem neuen Stoff stehen vor allem „Border“ und „Certainty“ mit härteren Riffs gegenüber.

Während „Speed“ als Erstlingswerk noch eher instrumental unterlegter Sprechgesang war und sogar den ein oder anderen Growl rausposaunte, haben sich die Steirer in den 5 darauf folgenden Jahren musikalisch auf jeden Fall weiterentwickelt, viel ausgereifter wirken die Melodien und viel harmonischer klingt das Zusammenspiel. Leider wird die Wiederholung als rhetorisches Mittel für meinen Geschmack etwas zu deftig eingesetzt, so hat man das Gefühl, dass bei einigen Liedern 2/3 oder mehr aus 1 bis 2 Sätzen bestehen. Wenn man hier den Songs noch mehr Tiefgang und Abwechslung verleiht könnte ich mir vorstellen, dass bald die ein oder andere Plattenfirma anklopft, denn eingängig klingen die Songs durchaus, und zu hart oder abgedreht oder extravagant für den rockigeren Mainstream sind sie bei weitem nicht. Also hört mal rein!

Das Teil gibt es hier gratis zu holen: www.soundcloud.com/lobster_rock