Vor genau 10 Jahren stand die amerikanische Alternative/Post Grunge Band STAIND mit ihrem Album „Break The Cycle“ und den Hitsingles „It’s Been Awhile“ und „Outside“ an der Spitze der Charts. Danach veröffentlichte die Truppe weiter Alben, mit denen man zumindest in den USA erneut große Erfolge feiern konnte, die ganz großen Singlehits wie die eben erwähnten blieben jedoch aus. Mit dem einfach „Staind“ betitelten siebenten Studioalbum meldet sich die Truppe um Sänger Aaron Lewis drei Jahre nach der letzen Full Length zurück.

Das mit einem groovigen Basslick beginnende „Eyes Wide Open“ weckt Erinnerungen an die Zeit, als harte Alternative Rock Bands wie CREED, NICKELBACK, GODSMACK oder eben STAIND auf MTV rauf und runter gespielt wurden. Besonders die druckvolle Gitarrenarbeit erinnert ein wenig an Mark Tremonti (ALTER BRIDGE, ex-CREED). Gitarrist Mike Mushok versteht es perfekt, druckvolle Rhythmusarbeit mit melodischen, teilweise ziemlich melancholischen Gitarrensoli zu verbinden. Sänger Aaron Lewis pendelt zwischen melancholischem Cleangesang und aggressivem Gebrüll. Das typisch „grungige“ Element von eher ruhiger Strophe und heftigerem Refrain findet bei einem Großteil der Stücke Anwendung, trotzdem herrscht auf der Scheibe auch ziemlich viel Abwechslung. So steht beispielsweise die erste Singleauskopplung „Not Again“ für das eben Beschriebene, während das groovige „Wannabee“ mit teilweise gerappten Vocals zum Teil etwas an die großen Förderer von STAIND, LIMP BIZKIT (Fred Durst veröffentlichte das zweite Album „Dysfunction“ über sein eigenes Label) erinnert. Textlich stellt der Song eine Abrechnung mit Musikpiraten und anonymen Internetmaulhelden dar. Stücke wie „Throw It All Away“ oder das abschließende „Something To Remind You“ sind dann wiederum etwas ruhiger und ziemlich radiotauglich ausgefallen und tendieren mit ihren Akustikgitarrenpassagen mehr in die Richtung der bereits genannten Singles von „Break The Cycle“.

Alles in allem liefern STAIND mit ihrem neuen Album eine sehr starke Scheibe, die wohl keinen der bisherigen vor den Kopf stoßen wird. Freunde von melancholischem, aber auch hartem Alternative Rock im Stile von CREED, ALTER BRIDGE oder GODSMACK können hier definitiv nichts falsch machen.