Eigentlich stand es in den letzten Jahren schon etwas schlecht um den Metalcore, doch plötzlich scheint eine neue Welle über uns hereinzubrechen. Zwar hat sich das Genre gewandelt, ist erwachsener und facettenreicher geworden, doch so manch sehr junge Band kommt nach und zeigt, dass auch im Jahr 2011 Metalcore noch Platz in der metallischen Landschaft hat. Nuclear Blast scheint dies zu fördern und bringt einige Platten dieser jungen Truppen auf den Markt. Neben WE CAME AS ROMANS und LIKE MOTHS TO THE FLAME darf auch TEXAS IN JULY ihr neues Werk über das deutsche Label auf die Menschheit loslassen.

Zwar kommen die Jungs aus den USA, doch weder haben sie etwas mit dem Staate Texas am Hut, noch kann man sie irgendwie mit dem Juli in Verbindung bringen. So bleibt uns deren Bandname zwar ein Rätsel, aber die Musik ist schnell analysiert. Das Grundrezept ist wie zu erwarten der Metalcore, doch auf dieser Basis hat man sich Mühe gegeben, etwas Abwechslung in das angestaubte Genre zu bringen. So tönt das aggressive „1000 Lies“ sehr modern und melodisch, während der Einstieg von „Magnolia“ der NWOAHM entstammen, bzw. von DEVILDRIVER inspiriert sein könnte. „Dreamer“ beginnt wirklich leicht verträumt, doch schnell wird es wieder heftiger, Breakdowns und moderne Riffs dominieren den Song, während der 21-Jährige Frontschreihals Alex Good leichte Hardocre-Einflüsse geltend macht. So oder so ähnlich geht es auf dem ganzen Album eigentlich zu und überrascht wird man eigentlich nie. Man muss der extrem jungen Truppe schon zu einem so technisch astreinen Album gratulieren, das Genrefans bereits nach dem ersten Hören gefallen sollte. Hits oder gar große Innovationen sucht man trotz der Mühe vergebens, was „One Reality“ zu einem Album knapp über dem Durchschnitt macht – nicht mehr, aber auch nicht weniger.