Die schweizer Hardrocker mussten im letzten Jahr den tragischen Tod ihres langjährigen Sängers Steve Lee hinnehmen, was auf jeden Fall als großer Verlust der Rockgeschichte zu sehen ist. Die Band hat schon so manch starkes Album veröffentlicht und ist im Allgemeinen als unterbewertet zu bezeichnen. Kurz nach seinem Ableben veröffentlichte die Band eine Balladenkompilation und schiebt jetzt, ein Jahr später ein Live-Album nach, das natürlich noch mit Steve aufgenommen wurde. Wie es mit der Band weitergehen soll, ist hingegen noch unbekannt.

Mit „Homegrown – Alive In Lugano“ veröffentlichen die drei verbliebenen Musiker ein Zeitzeugnis ihres grandiosen Schaffens. Mit starkem Sound, einer Setlist die den Fan wunschlos glücklich lässt und einer genialen Live-Atmosphäre beweisen die Schweizer auf diesem Release, dass sie zu den ganz Großen des Genres gehören. Leider konnte ich mich nie von einem Auftritt der Truppe selbst überzeugen, doch was man hier hört spricht auf jeden Fall dafür, dass es einen Besuch mehr als nur wert gewesen wäre. In den 80 Minuten spielten sich GOTTHARD im letzten Jahr souverän durch die Diskografie und ließen keinen Hit aus. Beginnend mit dem fetzigen „Unspoken Words“ über den Rockhammer „Gone Too Far“ und der starken Powerballade „Need To Belive“ bishin zum Rausschmeißer „The Train“ findet man so manch zeitlosen Hit.

Wer also Fan der Band ist, egal ob man diese bereits live erlebt hat oder nicht, sollte sich diese Veröffentlichung unbedingt zulegen. Aber auch wenn man die Band nicht kennt und sich Freund des gepflegten Rock nennt, muss hier unbedingt reinhören. „Homegrown“ ist auf jeden Fall eine gute Chance zum Quereinsteigen. Ich bin auf jeden Fall gespannt, was GOTTHARD in der Zukunft planen und ob man einen adäquaten Ersatz für diesen einzigartigen Sänger finden kann.