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CHARRED WALLS OF THE DAMNED - Cold Winds On Timeless Days
Label: Metal Blade |
Groß war die Überraschung als sich Richard Christy (Ex-DEATH, Ex-ICED EARTH) und Tim „Ripper" Owens (Ex-JUDAS PRIEST, Ex-ICED EARTH, BEYOND FEAR) zusammentaten, um unter dem Banner CHARRED WALLS OF THE DAMNED für viel Wirbel zu sorgen. Überraschend deshalb, weil Richard ja eigentlich nicht mehr viel mit Metal am Hut hatte und sich beruflich weiter entwickeln wollte. Statt die Drums zu bedienen, arbeitete er für Howard Stern und dessen Show, was er bis heute tut. Die restlichen Namen in der Band lesen sich zudem auch noch sehr gut. Mit Steve DiGiorgo (Ex-DEATH, Ex-TESTAMENT) am Bass und Produzent Jason Suecof (u.a. für DEATH ANGEL, KATAKLYSM) an der Gitarre konnte schon nichts mehr schief gehen. Und so wurde das selbstbetitelte Debüt ein voller Erfolg, der auf mehr hoffen ließ.
Und da haben wir nun den heiß ersehnten Nachfolger „Cold Winds On Timeless Days“, der uns keineswegs enttäuscht. Als erstes fällt schon mal auf, dass die Platte mit über 50 Minuten viel länger ist als das Debüt und Christy das Material wieder fast komplett im Alleingang geschrieben hat und sich nur hier und da von Suecof unterstützen ließ. Aber auch nach dem Einlegen der Platte fällt schnell auf, dass man neben der technischen Brillanz, die schon der Erstling mit sich brachte, auch mehr Tiefe zu erzeugen versucht hat, was auch gelingt. Und schon der Opener „Timeless Days“ zeigt durch sein melodisches Intro und den Spannungsbogen, dass man sich weiterentwickelt hat. Aber natürlich hält diese eher ruhige Atmosphäre nicht lange. Ein Solo leitet den eigentlichen Song dann so richtig ein und Tim zeigt sich in Höchstform, während Christy sein Drumkit komplett ausnutzt, was da an den Becken und Toms passiert ist schon grandios, dabei bleibt der Song angenehm im MidTempo Bereich und geht im melodischen Refrain sogar nochmal etwas vom Tempo runter.
Etwas flotter geht es hingegen bei „Ashes Falling Upon Us“ zu. Hektische Drums, inklusive Doublebass-Attacken und Blastbeats lassen den Song recht hektisch erscheinen. Die eindringlichen Gitarren sorgen für eine bedrohliche Atmosphäre und der Ripper bleibt dementsprechend in tieferen Stimmlagen. Wie schon beim Vorgänger braucht man bei „Cold Winds On Timeless Days“ einige Durchläufe bis die ersten Songs zünden und andere brauchen dann noch viele weitere, doch jeder Song hat seinen gewissen Moment, und wenn man den erreicht hat, dann wird man von dieser Super-Group belohnt. „Cold Wind“ fällt durch seine ruhige Atmosphäre zwischendurch sehr positiv auf und bringt etwas Abwechslung in die heftigen Songs, während man mit „Lead The Way“ wieder Vollgas gibt. Moderne Riffs, Death Metal-lastiges Drumming und die Heavy Metal Stimme schlechthin machen auch diesen Song zu etwas einzigartigem. CWOTD schaffen es wie keine andere Band die Genres Death und Heavy Metal zu einem Bastard zu verschmelzen, der nicht nur funktioniert, sondern auch noch verdammt viel Spaß macht.
„Cold Winds On Timeless Days“ ist der logische Schritt nach „Charred Walls Of The Damned“, bringt mehr Ideen, die gleiche technische Brillanz, viel Abwechslung und grandiose Songs mit, hat aber nur ein kleines Problem, denn auch wenn die Songqualität immens hoch ist, so fehlen mir die schnell zündenden großen Hits, die eine Band dieses Formats braucht. Nach einigen Runden sollte aber dennoch jeder seine ganz eigenen Lieblinge ausmachen können.
www.myspace.com/charredwallsofthedamned
Beitrag vom 26.10.2011 Zurück
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