Im deutschsprachigen Raum machten TRAPPED UNDER ICE bisher eher durch negative Schlagzeilen auf sich aufmerksam: Im März dieses Jahres schlug Sänger Justice einen Fan bei einem Konzert in Essen krankenhausreif. Zwar gab es anschließend angeblich ein klärendes Gespräch zwischen den Herren, doch ein gutes Licht wirft diese Geschichte weder auf die Band noch die Hardcoreszene in Deutschland, sollen doch die meisten Anwesenden nur tatenlos zugesehen haben.

Lässt man diesen Vorfall außen vor und konzentriert sich wirklich nur auf die Musik, so stellt man fest, dass TRAPPED UNDER ICE mit „Big Kiss Goodnight“ eine Platte abliefern, die ihres Gleichen sucht. Von der ersten Sekunde an schleudern TRAPPED UNDER ICE Hardcore vom feinsten durch die Gegend. Und hier braucht man keine weiteren einengenden oder erweiternden Bezeichnungen wie ‚Post’, ‚Metal’ oder ähnliches: TRAPPED UNDER ICE machen Hardcore, Schluss, aus, Punkt.

TRAPPED UNDER ICE bleiben ihren wütenden und brutalen Wurzeln treu, mit denen sie sich schon mit ihrem Debutalbum „Secrets Of The World“ einen Namen machten. Was sich geändert hat, ist der neue Hang zur Eingängigkeit. Die Songs auf „Big Kiss Goodnight” gehen einem so schnell nicht mehr aus dem Kopf. Überraschend eingesetzter Chor, zum Beispiel bei „Dead Inside“, oder cleaner Gesang sowie catchy Hooks sorgen für ein rundes Ergebnis, bei dem trotz allem der Hardcore-Spaß nicht zu kurz kommt. Zum Abschied überraschen die Herren den Zuhörer noch einmal und lassen “Reality Unfolds” in einem Hip Hop Song enden. Warum wissen wohl nur TRAPPED UNDER ICE selber, wenn überhaupt…