NACHTBLUT - Antik
Label: Napalm Records
Nun ist das neue Album von NACHTBLUT endlich erschienen. Moment! Endlich? Wurde das nicht schon 2009 releast? Hilfe, Verwirrung pur! Hin oder her, jetzt ist es auf jeden Fall da!

Die Beurteilung ist schwierig, denn im Gegensatz zum letzten Album "Das Erste Abendmahl" handelt es sich um ein reines Konzeptalbum. Das Artwork ist schon mal ein ganz anderes, schon farblich findet man einen großen Unterschied, doch lange ist es nicht so kreativ wie bei anderen Bands.
Dass NACHTBLUT eine gewöhnungsbedürftige Art von Musik machen, ist auch umfassend bekannt. Aber was haben sie uns Hörern denn Schönes produziert?

Der erste Albumtitel "Antik" weist großteils flache Melodien auf, die sich weder im Refrain noch in den zwischenzeitlichen Strophenteilen markant unterscheiden und den Sound aufpeppen. Keyboardeinsätze findet man genug, auch wenn man sich fragt, ob es nicht immer die selben vier oder fünf Töne sind, die fast vier Minuten lang immer wieder wiederholt werden. Einen anderen Kurs nimmt hingegen "Ijobs Botschaft" ein und eingängig ist es auch, irgendwie. Ohrwurm, wie gesagt, irgendwie. Musikalisch unterscheidet es sich doch sehr von "Antik" und hat endlich mal nicht so viele Keyboardeinsätze. "Die Blutgräfin", die abermalige Vertonung der Geschichte von Gräfin Bathory von Ungarn und ihren blutigen Taten, stellt auch keine große Überraschung mehr dar. Musikalisch sehr glatt und kaum mehr Ecken, um richtig aufzufallen.

Mit "Gedenket Der Toten" ist NACHTBLUT ein netter Titel gelungen, der zwar amüsant sein mag, doch bei öfterem Hinhören wird doch schnell bewusst: Reim dich oder ich fress' dich mit Haut und Haar! Herrlich melancholisch und tieftraurig geht es weiter mit "Die Mutter, Die Ihr Kind Verlor". Schöner Song, der echt ein bisschen nachdenklich macht und auch musikalisch einiges herzugeben hat. "Der Sturz Des Ikarus" ist textlich sehr markant, vor allem wenn man Probleme hat sich griechische Mythen zu merken. Zur Verwendung für den Latein-Unterricht aber nicht geeignet - nach eigener Erprobung. Für den Religionsunterricht ist "Kreuzigung" wiederum gut geeignet, bei Präsentation kriegt man sicher ein goldenes Sternchen fürs Jahreszeugnis. "Hexe" ist was für Geschichtsfreaks, die beim Thema "Mittelalter und Hexenverfolgung" punkten wollen. Das Unwort des Jahres wird dennoch "Feuertod", dank überstapazierter Wortkombination nach diesem Song. "Des Menschen Kunst Blindheit Zu Säen" ist etwas religionskritisch, wenn auch ein kleines bisschen zu viel. Provokant oder nicht, ich habe beschlossen jetzt auch meine eigene Religion zu gründen! Danke NACHTBLUT!

"Kreuzritter" punktet hier mit einem echt saugeilen Intro. Leider ansonsten auch eher flach. Wobei dieser Song doch noch einige Ecken hat, um aufzufallen.

Fazit: NACHTBLUT ist einfach zu glatt geworden und bringt leider nicht mehr die Provokation mit, die man nach ihrer ersten Platte erwartet hätte. Schade, dennoch. Glatte Musik mit fettem Bass dahinter, die man trotzdem gerne immer wieder hört.

www.nachtblut.com


3.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Antik
2. Ijobs Botschaft
3. Die Blutgräfin
4. Gedenkt Den Toten
5. Die Mutter Die Kind Verlor
6. Sturz Des Ikarus
7. Kreuzigung
8. Hexe
9. Des Menschen Kunst Blindheit Säen
10. Kreuzritter
Gesamtspielzeit: 48:00

Alexis
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Beitrag vom 14.10.2011
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