RADWASTE - Radwaste
Label: Eigenproduktion/proghippie
Laut Bandinfo sprüht das Debutalbum der Schweizer vor Energie, Charme uns Sexappeal, immer irgendwo zwischen klassischen Bay Area Thrash und Heavy Metal sowie einer Miniportion Glam der besten Sorte, beeinflusst von Bands wie NEVERMORE, EXODUS und MEGADETH und einem Sänger der keinen Vergleich mit den alten Meistern zu scheuen braucht.

Aha, so ist das also. Selbstvertrauen ist ja eigentlich wichtig und ganz nützlich, aber hier sollten die Eidgenossen doch eher mal lieber am Boden bleiben. Das soll jetzt natürlich in keinster Weise bedeuten, dass das Album nicht gut wäre, aber die Qualität der oben erwähnten Bands wird nicht wirklich erreicht (vor allem vom Gesang her), wobei meines Erachtens die EXODUS Einflüsse eher nicht vorhanden sind, dafür aber Anleihen bei METALLICA genommen wurden.

Die größte Stärke der Band liegt definitiv in der Gitarrenarbeit, die des Öfteren stark an MEGADETH erinnert und auch sonst durch technische Perfektion besticht und mit eingängigen Riffs und schönen Soli die Musik bereichern und abwechslungsreich gestalten, was am Besten bei "Hide And Seek" zur Geltung kommt.
Ein schöner, melodischer Midtempostampfer der von den Bassläufen her stark an METALLICAs "And Justice For All" Album erinnert und durch die genialen Gitarrenduelle und dem tiefen, melodischen Gesang mit sehr eingängigem Refrain versehen schon fast Hitpotential hat. Generell muss man sagen, dass RADWASTE ihre stärksten Momente bei den schnelleren, thrashigen Songs hat, speziell gesangstechnisch. Umso tiefer und rauer der Gesang wird, desto besser wird er. "Retribution" und "Live Fast" zum Beispiel sind Thrashnummern die sich vor nichts zu verstecken brauchen.

Das bringt uns nun leider zur einzigen Schwäche der Schweizer. Bei den melodischeren Nummern kann der Sänger leider nicht mit der Genialität der Instrumentalfraktion mithalten. Hier kann man als bestes Beispiel das stark NEVERMORE orientierte "Rotten Roots" heranziehen. Musikalisch kann man mit den Amerikanern locker mithalten aber der Gesang wirkt bei den melodischen Parts eher kraftlos und irgendwie leicht unmotiviert. Selbiges gilt für die ersten beiden Songs der CD. An sich gute Metalsongs aber der fade, kraftlose Gesang nimmt den Songs die Qualität.

Glücklicherweise enthält "Radwaste" genug härtere Parts und damit kann man dieses Manko doch etwas kompensieren. Vielleicht sollte man in Zukunft noch mehr auf die thrashige Seite setzen da man damit vollends überzeugen kann.

Zusammenfassend kann man sagen, dass das Debut der Band sehr gut ausgefallen ist und enormes Potential zeigt. Auch vom Sound her hat man für ein selbstproduziertes Album sehr gute Arbeit geleistet. Im Gegensatz zu anderen Bands der aktuellen Thrashwelle hat man nicht den Fehler gemacht den Sound krampfhaft an die 80er Jahre anzupassen, sondern ein modern, aber nicht überproduziertes klingendes aufgenommen.
Empfehlenswert für alle die auf gut gemachten, melodischen Thrash stehen.

www.myspace.com/radwaste


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. The Swarm Pt.1: Sedna
2. Fade With Light
3. Retribution
4. Bother You
5. Live Fast
6. Hide And Seek
7. Rotten Roots
8. Metamorphosis
9. Operation: False Freedom
10. Eye Of The Storm
11. War Never Changes
12. The Swarm Pt.2: Contact
Gesamtspielzeit: 58:25

Tom
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Beitrag vom 10.10.2011
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