DREAM THEATER - A Dramatic Turn Of Events
Label: Roadrunner Records
Das Jahr 2011 ist wahrlich ein Fest für Progressive Metal Fans. Mit den neuen Alben von SYMPHONY X, LEPROUS, PROCUPINE TREEs Steve Wilson oder COMMUNIC gibt es heuer ein facettenreiches Angebot aus diesem Genre. Jetzt ziehen die Prog Götter DREAM THEATER nach. Mit „A Dramatic Turn Of Events“ veröffentlichen die Amerikaner ihr zwölftes Album und beweisen, dass sie trotz des Umbruchs nichts von ihrer Qualität verloren haben. Wie mittlerweile jeder wissen sollte, ist Drummer Mike Portnoy, der auch für TRANSATLANTIC, NEAL MORSE und kurzfristig auch für AVENGED SEVENFOLD arbeitet nicht mehr Teil der Band. Die genauen Gründe weiß trotz der vielen Gerüchte im Internet nur die Band selbst und dabei sollte man es auch belassen. Eine großangelegte Suchaktion förderte nun einen adäquaten Ersatz zu Tage. Mike Mangini, bekannt durch seine Arbeit mit ANNIHILATOR, MULLMUZZLER oder STEVE VAI, sitzt nun hinter dem monströsen Drumkit und konnte sich somit gegen Musiker wie die Peter Wildoer (DARKANE), Derek Roddy (u.a. NILE) oder dem Österreicher Thomas Lang (EAV, FALCO, ASIA) durchsetzen.

Funktioniert DREAM THEATER ohne Gründungsmitglied und Songwriter Portnoy? Ganz klar: Ja. Auch wenn er maßgeblich an vielen Stücken der letzten Alben beteiligt war, spielt die Band in dieser Konstellation schon zwölf Jahre zusammen und auch Petrucci, Myung, Rudess und LaBrie bewiesen in der Vergangenheit schon, dass sie geniale Nummern schreiben können. Wie sich der neue Mike in den Sound der Band einfügt, werden wir nun herausfinden.

„On The Back Of Angels“ wurde bereits im Vorfeld im Internet veröffentlicht und machte schon richtig Lust auf mehr. Eine typische, etwas ruhigere, aber durchaus dramatisch angelegte DREAM THEATER Nummer, die gut ins Ohr geht, aber stellenweise noch etwas verhalten wirkt. Gerade Mike, der in den ersten Minuten noch virtuos agiert, hält sich im restlichen Verlauf dezent im Hintergrund. Die Chöre und Keyboards gefallen aber außerordentlich gut. Etwas härtere Parts und viel Gefrickel gibt es im Mittelteil des 9-Minüters. „Build Me Up, Break Me Down“ ist schon etwas mutiger und rifflastiger. Dennoch gibt es genügend Keys, Synthies und Effekte. An letzteren bedient sich auch Fronter LaBrie zwischendurch. Der Text und der Chrous, der dank guter Gesangsarbeit und wunderschönen Melodien sehr einprägsam ist, sollte jeden Fan das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen.

Mit „Lost Not Forgotten“ haben wir auch schon den härtesten Song des Albums. Sehr dynamisch und verspielt geht man hier zu Werke. Mangini tobt sich erstmals richtig aus und das Spiel auf den Becken gefällt außerordentlich gut. Die Ballade „This Is The Life“ fällt im Gesamteindruck etwas zurück, aber das heißt bei der hohen Qualität von DREAM THEATER nichts. Bei „Bridges From The Sky“ gibt es nicht nur Kirchenchöre sondern auch haufenweise Percussion und deftige Riffs. Der gefühlvolle, dramatische Gesang von James sei hier noch erwähnt. „Outcry“ gehört für mich zu den besten Songs des Albums. Was Jordan Rudess hier an den Keyboards an genialen Melodien liefert und die Spannung die sich bei diesem Song aufbauen, suchen ihresgleichen. Auch der Chorus und der progressive, recht hektische Instrumentalteil sind sehr gelungen.

Die zweite Ballade „Far From Heaven“ ist zum Glück mit vier Minuten recht kurz ausgefallen, denn auch wenn sich James sehr viel Mühe gibt, ist der Song im Vergleich zum restlichen Material recht verzichtbar. Anders ist das beim längsten Song des Albums. Mit „Breaking All Illusions“ liefert man ein sehr emotionales und abwechslungsreiches Epos, wie man es von dieser Combo erwartet. Und mit „Beneath The Surface“ hat man dann eine positiv ausgerichtete Akustik-Ballade mit sehr viel Herz.

DREAM THEATER können mit „A Dramatic Turn Of Events“, was übrigens ein cooler Titel ist, alle Zweifel und Befürchtungen zerstreuen und liefern erneut ein extrem starkes Werk, das die Fans zufriedenstellen wird. Vielleicht fehlen die großen Überraschungen und sie sind etwas softer als zuvor geworden, aber das kann man bei dem starken Material verschmerzen. DREAM THEATER bleiben mühelos am Thron.

www.dreamtheater.net


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. On The Back Of Angels
2. Build Me Up, Break Me Down
3. Lost Not Forgotten
4. This Is The Life
5. Bridges In The Sky
6. Outcry
7. Far From Heaven
8. Breaking All Illusions
9. Beneath The Surface
Gesamtspielzeit: 74:10

maxomer
Weitere Beiträge von maxomer

Weitere Beiträge über DREAM THEATER

CD-Bewertung
121 Stimme(n)
Durchschnitt: 7
[LESERCHARTS]
Deine Bewertung:
  



War diese Kritik hilfreich?
92 Stimme(n)
Durchschnitt: 7
Deine Bewertung:
  


Beitrag vom 26.09.2011
Zurück


Diesen Beitrag per E - Mail verschicken:
An:
Von:
Kommentar: