TASTERS - Reckless Till The End
Label: Nuclear Blast
Bisher erschienen die TASTERS noch nicht auf meinem Radar, doch durch den Deal mit Nuclear Blast stehen ihnen natürlich große Möglichkeiten offen und die Truppe hat derzeit einen starken Hype im Rücken. Natürlich gibt es dazu mit „Reckless Till The End“ auch gleich ein passendes Album, das es anzupreisen gilt. Schnell hört man, dass die jungen Italiener keine Neulinge mehr sind und mit „Tasters“ und „Shining“ bereits genügend Spielraum zum Musizieren da war.

Das Genre der Italiener ist nicht leicht zu bestimmen, doch da hilft schnell der Sticker, der auf dem Album klebt und Vergleiche mit den Briten von BRING ME THE HORIZON zieht. Da ist auch etwas Wahres dran, doch gibt es natürlich andere Ansätze bei den Südländern und schnell kommt mir ein Gedanke: Chaostruppe. Dies muss aber nicht zwingend etwas Schlechtes sein, aber dazu im Verlauf des Reviews mehr. „Kathrine´s Got A Secret“ begrüßt einen mit einer Spieluhr aus dem Gitterbett und überrumpelt gleich mit schwerem Riffing und einem dichten Keyboardteppich. Doch dem nicht genug, es kommen noch allerlei Synthies, Spielereien und ein verzerrter Sänger hinzu, was das Ganze dann doch etwas überladen wirken lässt. Dafür gefällt aber der Refrain ganz gut, bis dann wieder das Chaos losbricht und düstere Melodien regieren. Danach macht es kurz den Anschein, dass man etwas direkter zu Werke geht und die Riffs für sich sprechen lässt, doch „Please Destroy This Country“ belehrt einen gleich eines Besseren. Zwar gewinnt der Song etwas mehr an Fahrt, doch auch hier will man zu viel. Immer wieder brechen Synthie- und Keyboardladungen über einem herein und Daniele Neli jagt sein brutales Organ nicht zum letzten Mal durch überflüssige Verzerrer und Effektgeräte.

Lichtblicke gibt es aber in dem ganzen Schlamassel dann doch einige, denn so manch Part sollte live die Bangerschafft erfreuen und auch einige Melodien, wie die in „Thanks For This Precious Gift“, die leicht an die neueren IN FLAMES erinnern, gefallen sehr gut. Auch der cleane Gesang vom Fronter ist oftmals sehr gelungen und kann manchmal eine Linie in diesen Soundbrei bringen. Und auch so mancher Song wie „How Easy To Die (Smile If You Can)“ wirkt etwas befreiter und verzichtet auf unnötigen Ballast. Hier trifft fetter Hardcore auf Melodic Death Metal mit coolem Postcore Riffing und gelungenem Refrain. Warum nicht immer so?

Die TASTERS zeigen auf „Reckless Till The End“, dass sie massig Potential und Talent in der Hinterhand haben, zeigen aber an vielen Stellen auch, wie man diese wichtigen Attribute verschießt und im Soundbrei untergehen lässt. Die meisten Songs sind leider verdammt überladen und undurchsichtig. Rein nach dem Motto: Schneller, Höher, Weiter. Probehören lohnt sich aber dennoch, da viele tolle Momente auf dem Album zu finden sind.

www.myspace.com/tasterschoice7


4 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Katherine´s Got A Secret
2. Please Destroy This World
3. Thanks For This Prescious Gift
4. Sleeping With Spirits
5. Dead Roses
6. Falling Away With A Last Remembereance
7. How Easy To Die (Smile If You Can)
8. Shadows
9. Fight If Your Heart Is Broken
10. Lonely
Gesamtspielzeit: 40:04

maxomer
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Beitrag vom 25.09.2011
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