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CHIMAIRA - The Age Of Hell
Label: SPV (Longbreach) |
Als Mitbegründer der „New Wave Of American Heavy Metal“ neben DEVILDRIVER oder AS I LAY DYING sind CHIMAIRA nun schon seit 1998 relativ dick im Geschäft.
Den musikalischen Höhepunkt erlebten die Jungs (auf die aktuelle Besetzung gespitzt eigentlich nur Sänger Mark Hunter) zweifellos mit ihrem 2003 erschienenem Album „The Impossibility Of Reason“. Zwar zehrten die Nachfolger „Chimaira“ und „Resurrection“ noch ein paar Jährchen vom Namen der Band, aber spätestens mit der 2009 ausgebrochenen „Infection“ war klar, dass sich etwas ändern musste um nicht in der breiten Masse des Durchschnitts unterzugehen.
So verließen 2010 Schlagzeuger Andols Herrick, Bassist Jim Lamarca sowie Keyboarder Chris Spicuzza die Band. Die drei restlichen verbliebenen Mitglieder besetzten die Rhythmuskombo für das aktuelle Album allerdings nicht nach, sondern spielten den Rundling alleine ein und vergaben erst danach die frei gewordenen Stellen an Mitglieder von BLEED THE SKY bzw. DAATH. (letztere waren als Vorband übrigens auch letztes Jahr in Wien gemeinsam mit UNEARTH dabei)
„The Age Of Hell“ als Titeltrack und Opener erinnert gleich an die guten alten Zeiten und „Clockwork“ folgt dem anfangs auch bei Fuß. Gerade die Clean Voices kommen sehr emotional rüber. Der Synthi-Break in der Mitte des Songs erinnert allerdings eher an „Schlaflos In Seattle“ mit Tom Hanks. Das wirft natürlich die Nackenbrecherstimmung über Board, fügt sich allerdings gut in die Textstrukturen ein. „Losing My Mind“ hat dann wieder die dampfwalzenähnlichen Riffs und treibenden Drumparts als Antreiber und schließt fast nahtlos an „Time Is Running Out“ an. Hier erinnern die Voices zum Teil extrem stark an Layne Staley (Gott hab ihn gnädig) von ALICE IN CHAINS, ein absolutes Highlight des Albums.
„Year Of The Snake“ wird dann wieder eine Spur brutaler und schafft es wie „Born In Blood“ die typischc düstere CHIMAIRA-Stimmung zu reproduzieren, während „Beyond The Grave“ die Zügel etwas lockerer lässt und sich als Mid-Tempo-Meisterwerk entpuppt, das man durchaus hervorheben kann. Titel Nummer neun, alias „Powerless“ folgt auf ein kurzes Instrumental names „Stoma“, macht seinem Namen alle Ehre und zieht sich wie ein zäher Kaugummi.
Schon kommen die ersten Befürchtungen auf, dass die Clevelander ihr Pulver verschossen haben, doch zu Unrecht! „Trigger Finger“ ist auf „The Age Of Hell“ DER Track für eingeschweißte Fans, auch wenn das Solo am Anfang des letzten Drittels etwas aufgesetzt wirkt. „Scapegoat“ schlägt in die gleiche Kerbe und bildet mit dem einminütigen Synthi-Ausklang einen netten Übergang zum zweiten Instrumentaltrack des Rundlings („Samsara“), bei dem die Jungs nochmals sehr abwechslungsreich agieren, den man sich aber zugegebenermaßen auch hätte sparen können.
Alles in allem bleibt bei „The Age Of Hell“ ein gemischtes Gefühl. Die Songs sind an sich fast allesamt gut, aber den richtigen schweren, beeindruckenden Brocken wie einst etwa „Down Again“ vermisst man auch auf diesem Album leider wieder.
www.chimaira.com
Beitrag vom 31.08.2011 Zurück
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