Wenn sich sechs junge Schweden einen eisernen Stiefel anziehen und auf die Bühne gehen, dann ist klar, es kann sich nur um SABATON handeln und mit besagtem Stiefel haben sie nichts anderes vor, als Ärsche zu treten. Wer eine Show der kriegsfanatischen Power Metaller gesehen hat, weiß dass es bei den Herren ordentlich zur Sache geht.

Die Stimmungskanonen servieren mit „World War Live – Battle Of The Baltic Sea“ ihre erste und längst überfällige Live-CD und zeigen auch hier, welche Live-Qualitäten sie besitzen. So bekommen die Fans die volle 77-minütige Power Metal Packung, die natürlich alle Schmankerl der Diskografie der Band beinhaltet. „Cliffs Of Calipoli“, „40:1“ oder „Ghost Division“ haben neben den älteren Songs „Primo Victoria“ und „Attero Dominatus“ auch schon ihren fixen Platz in der Setlist gefunden und werden von den neuen Tracks wie „Aces In Exile“ oder „White Death“ vervollständigt. Als Abschluss gibt es natürlich wieder das Medley bestehend aus „Metal Machine“ und „Metal Crüe“, die als Partyknüller der Band gelten und somit perfekt als Rausschmeißer funktionieren. Leider hat man aber komplett auf Songs des Debüt „Fist For Metal“ bzw. den Re-Release „Metalizer“ verzichtet, dafür gibt´s mit „Swedish Pagans“ einen bisher unveröffentlichten Song zu hören.

Man möchte meinen, SABATON haben mit ihrer ersten Live-Veröffentlichung alles richtig gemacht, denn auch die Stimmung kommt sehr gut rüber, doch da gibt es ein paar Kleinigkeiten, die man nicht unerwähnt lassen sollte. Zum einen ist es sehr schade, dass Fronter Joakim Bróden fast alle Ansagen auf Schwedisch von sich gibt, denn normalerweise sind diese sehr amüsant und zum anderen kann ich mich nicht ganz an den Sound gewöhnen. Der Sound klingt zwar authentisch nach einem Live-Konzert, aber irgendwie dann auch schon wieder so sehr, dass es schon gekünstelt wirkt und zu stark basslastig, aber das ist wohl Geschmackssache. Und ein Live-Album ohne Overdups gibt es sowieso nicht mehr.

Somit haben SABATON eigentlich ziemlich viel richtig gemacht mit „World War Live“ und sollten damit alle Fans und die, die es noch werden wollen, zufriedenstellen. Im Herbst kann man die Truppe ja dann als Headliner in ganz Europa bewundern.