Die Herren von NIGHT RANGER, dank „(You Can Still) Rock in America“ von 1983 als One-Hit-Wonder zu bezeichnen, wäre wohl nicht fair, hat die Truppe doch mittlerweile dreißig Jahre lang (mit Unterbrechungen) ihren Weg verfolgt. Für die Riege der ganz Großen in Sachen 80er Melodic Rock hat es aber trotzdem nie gereicht. Auch im Jahr 2011 versuchen die Gründer Jack Blades, Kelly Keagy und Brad Gillis die Musik dieser schicksalsträchtigen Dekade anzuknüpfen.

Die Amerikaner legen mit „Growin´ Up In California“ mit sehr positiver Stimmung rockig los, richtige Gute-Laune-Mucke für den Sommer eben. „Lay It On Me“ ist etwas rifforientierter und geht fast in Richtung Heavy Metal, während „Time Of Our Lives“ den Kitschfaktor extrem hoch hält und „It´s Not Over“ einen gewissen Tanzfaktor mitbringt. Auch kommt immer mal wieder ein Hauch von Südstaaten-Mucke auf.

Den Gesang teilen sich die zwei Rhythmiker Blades und Keagy, die beide eine sehr gute Figur machen, wobei man einen Lead-singenden Drummer immer bewundern muss. Auf „Somewhere In California“ finden sich noch weitere gute 80er Rocker, aber obwohl man keinen Ausfall findet, so fehlen sowohl die großen Hits als auch gewisse Innovationen, denn den Sound den NIGHT RANGER liefern, kennt man eigentlich seit 30 Jahren zur Genüge.

Wer auf guten Rock der alten Schule mit einigen Keyboard Melodien der amerikanischen Prägung steht, der kann mit NIGHT RANGER sicher nichts falsch machen. Überraschungen darf man aber keine erwarten, denn das Quintett liefert genau das, was sie auch in den letzten drei Dekaden praktizierten.