THE BLACK DAHLIA MURDER - Ritual
Label: Metal Blade
Mit THE BLACK DAHLIA MURDER tu ich mir ja immer sehr schwer. Einerseits beschwert man sich gerne und zu recht über Bands wenn alles so „easy listening“ ist, andererseits „belastet“ ein Album der Amis einen immer besonders.

Dabei steht weniger das Abstrakte im Vordergrund, sondern eher die Tatsache, dass so unendlich viele Details und Einflüsse so knapp aufeinanderfolgen, ineinander einfließen und dabei noch ein enormes Tempo vorlegen. Mit einem oder zwei Durchläufen ist es hier nicht getan, und schon gar nicht mit dem kompletten Album am Stück, die Songs einzeln raus zu picken, immer wieder Pausen einzulegen und versuchen die Strukturen zu entwirren ist auf jeden Fall ratsam.

So kann es auch vorkommen, dass „Ritual“ seit einiger Zeit im Regal steht und beim nächsten Mal einlegen meint man, einen oder zwei annähernd komplett neue Songs zu entdecken. Langweilig wird das inzwischen fünfte Studioalbum der Combo aus Waterford, Michigan auf jeden Fall nicht, auch wenn zum ersten Mal kein Personalwechsel zwischen den Rundlingen stattfand. Das Songwriting übernahm bei „Ritual“ zur Hälfte Ryan Knight und entlastete Brian Eschbach damit erheblich. Dabei gingen auch die Black Metal Einflüsse im Vergleich zu „Deflorate“ stark zurück, und mit Mitch Lucker von SUICIDE SILENCE hat man bei „Malenchantments Of The Necrosphere” sogar einen Gastsänger mit ins Boot geholt.

„A Shrine To Madness“ beginnt mit einem düsteren Streicherintro und zeigt nach eineinhalb Minuten bereits auf worum es bei dem Quintett primär geht. Screams und Growls, Höhen und Tiefen, Blastbeats und ein Gitarrensolo, sehr abwechslungsreich und vor allem wird keine Pause gegönnt. Mit „Moonlight Equilibrium” folgt der schon vorab gestreamte gnadenlose Nackenbrecher der sich vor allem durch die perfekten Übergänge zwischen den einzelnen Melodien auszeichnet und „On Stirring Seas Of Salted Blood“ schaltet einen Gang zurück und das einminütige Solo gibt etwas Luft zum Atmen. „Conspiring With The Damned“ schlägt danach in dieselbe Kerbe, gefolgt von dem mit sensationellen Gitarren gespicktem „The Window“. Was Ryan und Brian hier aufführen verdient wirklich allen Respekt.

„Carbonized In Cruciform“ (mit netter „Opfergeschichte“) verpackt in weniger als fünf Minuten ein Intro, Outro , Solo sowie das restliche Programm. Einfach ein brettharter genialer Song mit grandiosen Strukturen. Danach folgt leider nur noch Durchschnittskost bis zu „Blood In The Ink“ bei dem mit in den Song integriertem Streichorchester wieder neue Pfade beschritten werden und den Hörer somit wie versprochen bis zuletzt fordern. Und dann freut man sich in erster Linie auf Stille bis man die (erneut) gewonnenen Eindrücke (ein weiteres Mal) verarbeitet hat. Bis zum nächsten Durchlauf…

www.myspace.com/blackdahliamurder


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. A Shrine To Madness
2. Moonlight Equlibrium
3. On Stirring Seas Of Salted Blood
4. Conspiring The Damned
5. The Window
6. Carbonized In Cruciform
7. Den Of The Picquerist
8. Malenchamnents Of The Necrosphere
9. The Grave Robber´s Work
10. The Raven
11. Great Burning Nullifier
12. Blood In The Ink
Gesamtspielzeit: 45:25

Tomo16v
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Beitrag vom 29.07.2011
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