Elektronikprojekte von Black Metal-Musikern sind ja keine Seltenheit, wenn man an Bands wie WONGRAVEN, NEPTUNE TOWERS oder DE INFERNALI denkt. Mit ZWEIZZ experimentiert nun Svein Egil Hatlevik von FLEURETY, Ex-DODHEIMSGARD mit elektronischen Klängen und geht dabei um einiges kompromissloser vor als die genannten Kollegen. Schon das Logo ist der Inbegriff des Black Metal Klischees, die Tatsache, dass dieses sowie die Aufmachung des Debütalbums in schickem Pink gehalten sind sowie der Titel der Scheibe beweisen, dass Hatlevik das böse Black Metal Klischee wohl mehr als nur ein wenig auf der Schaufel hat.

Musikalisch legt man mit dem Titeltrack jedoch ziemlich düster und treibend los. Industrial, Black Metal und eine Portion Noise verschmelzen zu einem bösartigen Bastard, der Gabber-Projekte zu netter Hintergrundbeschallung degradiert. Auch die meisten der folgenden Stücke leben von den Elementen Electronic, Industrial, Black Metal und Noise. „Blacker Than Darkness“ basiert zwar auf dem gleichnamigen IMMORTAL-Song, diesen erkennt man darin jedoch nur mit sehr viel Fantasie wieder, trotzdem ist das Stück von der Struktur her noch eines der eingängigeren auf der Platte. Mit „Hommage A Knutsen & Ludvigsen“ ehrt ZWEIZZ zwei norwegische Interpreten von großteils Kinderliedern und beweist damit einmal mehr seine Fuck Off-Haltung. Als „Hit“ der Scheibe kann man wohl „Masturbatory Attention Deficit Disorder“ (allein der Titel ist der Hammer!) bezeichnen, welches sehr treibend, aber aufgrund seines recht poppigen Gesangs recht eingängig und fast sogar tanzbar aus den Boxen schallt.

Svein Egil Hatlevik führt mit „The Yawn Of The New Age“ das Klischee vom immer grimmigen Black Metaller, der zum Lachen in den Keller geht, zur Gänze ad Absurdum und beweist mit seinem Projekt ZWEIZZ nicht nur Humor, sondern auch ein Händchen für die Komposition schräger elektronischer Klänge. Für den unbedarften Hörer empfiehlt es sich jedoch vielleicht, vorab einmal in die Scheibe reinzuhören.