THE HUMAN ABSTRACT - Digital Veil
Label: SPV (Steamhammer)
Beginnend mit „Elegiac“, einem 2-minütigen Intro, stimmen uns THE HUMAN ABSTRACT langsam und symphonisch auf ihr neuestes Werk ein. „Complex Terms“ nimmt die geschaffene Stimmung gut auf und schafft die Brücke zu den vorherrschenden Deathcore Riffing die mit progressiven Drums und allgegenwärtigen Gitarrenausreißern sehr abwechslungsreich erscheinen, ohne dabei großartig aufgesetzt zu wirken. Einer der besten und überzeugensten Opener die man seit langem gehört hat.

„Digital Veil“ hingegen wirkt verstörend, aggressiv, vorwiegend durch das PRIMUS-ähnliche Geklimper parallel zum vorherrschendem Riff. Die melodischen Elemente treten klar in den Hintergrund und überlassen dem mächtig gemixten Growlings den Hauptpart. Bereits nach dem ersten zwei Songs sollte erkannt werden, dass man es hier nicht unbedingt mit einem standartisiertem Musikrundling zu tun hat. Und so setzt sich das Album auch fort. „Faust“ ist extrem abwechslungsreich und zeichnet sich durch seine Linie aus, die keiner Linie folgt. Zwar wirkt es zeitweise etwas zwanghaft alles darin verpacken zu wollen wofür die band steht, doch gewöhnt man sich nach mehrmaligen Durchlauf daran, vor allem sei aber löblich erwähnt, dass das Stück gegen Ende hin eine ungewöhnlich hohe Dramaturgie aufbaut.

Das darauffolgende „Antebellum“ ist mit 7:29 der längste Track und auch der harmonischste auf dem ganzen Album. Kurz gesagt, ein sensationelles Stück Musik. Komplett konträr kommt hingegen „Holographic Sight“ daher, Ein abstrakter Hassbrocken im Midtempo den man sich trotz der geringen Gesamtspielzeit von nur 40 Minuten hätte auch fast sparen können.

„Horizon To Zenith“ merzt diese Scharte wieder aus und spiegelt das große gesangliche Talent von Travis Richter wieder, die enthaltene Klavierpassage klingt wie aus der Feder des perfekten Interparts von AVENGED SEVENFOLD und MUSE, eine ungeheure Dosis Emotion wird transportiert und fängt den geneigten Zuhörer. „Patterns“ als abschließendes, letztes Stück ist technisch ebenfalls sehr anspruchsvoll eingespielt, ruhig gleiten die Melodien aus den Lautsprechern trotz einiger blackmetallastigen Voices die in den Gesangspart gemischt wurden.

Wäre das Album als Ganzes nicht so kurz ausgefallen und könnte man das Niveau der Top-Songs halten, wäre eine höhere Wertung durchaus angebracht, denn kaum ein Album in letzter Zeit schaffte es durch die aufbauende Soundkulisse einen Sog zu generieren, der einen dermaßen in Gewahrsam nimmt wie „Digital Veil“.

www.myspace.com/thehumanabstract


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Elegiac
2. Complex Terms
3. Digital Veil
4. Faust
5. Antebellum
6. Holographic Sight
7. Horizon To Zenith
8. Patterns
Gesamtspielzeit: 40:47

Tomo16v
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Beitrag vom 12.07.2011
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