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ZWEIZZ & JOEY HOPKINS - Zweizz & Joey Hopkins
Label: Jester Records/Neuropa |
Die Kollaboration zwischen dem Norweger Svein Egil Hatlevik alias ZWEIZZ und dem Amerikaner Joey Hopkins begann im Jahr 2007 nachdem sich die beiden Musikern über Myspace kennengelernt hatten. Hatlevik war zuvor bei den Black Metal Bands FLEURETY und DHG tätig gewesen und hatte mit ZWEIZZ ein Soloalbum mit einer Mischung aus Electronic, Black Metal und Noise veröffentlicht, während Hopkins in Projekten wie MIDGET FACTORY und BLACKDRONE INC. aktiv war. 2008 fand die Zusammenarbeit mit dem plötzlichen Ableben Joey Hopkins jedoch ein jähes Ende. Hatlevik entschloss sich aber, das Projekt mit dem, was Hopkins ihm hinterlassen hatte, alleine zu Ende zu führen. Damit erscheint nun fast zweieinhalb Jahre nach Joey Hopkins Tod das Album schlussendlich doch noch.
Mit „Eternal Puberty“ beginnt die Scheibe mit einer elektronischen Variante von Black Metal, welcher eine ziemlich melancholische Atmosphäre innewohnt. „DWill To DPower – Tomorrow” verschmilzt dann dann Industrial, Noise, IDM und Black Metal zu einem komplett wahnsinnigen Bastard, um dann mit wie aus dem Nichts auftauchenden ruhigen Pianopassagen und Frauengesang zu enden. Der Song fordert den Hörer ziemlich, ist aber sicher der aggressivste und für mich mit einer der stärksten auf der Platte. Auch auf den folgenden Stücken schert man sich keinen Deut um etwaige Genregrenzen und bietet von eingängigen, popigen Teilen über tanzbare Passagen bis hin zu absoluten Lärmattacken, teilweise innerhalb eines einzigen Songs die puren Gegensätze. Trotzdem klingt das Ganze nie chaotisch (im Sinne von ungewollt chaotisch), sondern es zieht sich sehr wohl ein roter Faden durch die Songstrukturen. Auf jedem der Stücke haben Gastmusiker mitgewirkt, die bekanntesten davon dürften sicher Kristoffer Rygg von ULVER und Carl Michael Eide (VIRUS, AURA NOIR) sein. Ersterer übernahm beim Song „The Goat“ den Gesang und macht das Stück trotz ziemlicher vertrackter Songstrukturen zu einem der eingängigsten auf der Platte und so etwas wie einem „Hit“. Ähnlich sieht es mit melancholischen „No Clue“ aus, dem ebenfalls nicht zuletzt aufgrund des Gesangs von Carl Michael Eide so etwas wie Massenkompatibilität zugesprochen werden kann.
„Zweizz & Joey Hopkins“ stellt sicher keine einfach zu konsumierende Veröffentlichung dar, aber für den aufgeschlossenen Hörer gibt es innerhalb der Stücke wahnsinnig viel zu entdecken. Damit sich einem die Platte jedoch in ihrer Gesamtheit erschließt, sollte man wohl definitiv mehrere Hördurchläufe einplanen und die Scheibe auch nicht bloß im Hintergrund laufen lassen. Die Bandinfo spricht nicht umsonst von “music for the attentive listener rather than the partying hipster”, dem ich mich nur vollkommen anschließen kann.
„Zweizz & Joey Hopkins“ ist zum Zeitpunkt dieses Reviews nur auf Vinyl erschienen, eine CD-Version mit zwei Remixes und einem zusätzlichen Song soll etwas später folgen.
www.myspace.com/zweizzmusick
Beitrag vom 04.07.2011 Zurück
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