Noch nicht mal ein Jahr ist es her, dass die Schweden rund um das Wunderkind Tommy (GOLDEN RESURRECTION) Johannsonm der die Band bereits im Alter von 17 Jahren gründete, ihr drittes Werk „Majestic“ veröffentlichten. Auch auf Werk Nummer vier „1912“ liefern REINXEED wieder nordischen Power Metal der schnellen und melodischen Sorte.

Schon bei den Vorgängern waren die Vorwürfe groß, dass es der Truppe an Eigenständigkeit fehle und das ändert sich auf dem neuen Rundling bestimmt auch nicht, aber REINXEED machen das mit Können, Spielfreude und Abwechslung wieder wett. UpTempo Kracher wie „Through The Fire“ oder „The Final Hour“ machen tierisch Spaß. Aber hier müssen bereits Vergleiche gezogen werden, denn die epischen Keyboards und der Songaufbau erinnern frappierend an die Schwedischen Durchstarter SABATON. Auch „We Must Go Faster“ muss sich einen Vergleich gefallen lassen, denn da standen nämlich niemand geringeres als SONATA ARCTICA in ihren Anfangstagen Pate.

Der Titel „1912“ ist natürlich nicht sehr aufschlussreich, wer aber den dicken Schiffsbug am Cover sieht und mit dem Datum kombiniert, dann weiß man auch schon wovon das Konzept handelt, nämlich vom letzten Tag der Passagier der RMS Titanic, die am 15. April 1912 im Nordatlantik sank. Um die Geschichte spannend zu halten haben REINXEED nicht mit Keyboards, epischen momenten und pathosgeschwängerten Gesangslinien gespart und so hat der Power Metal Fan einiges an dem er sich erfreuen kann. Jedoch gibt das den Nörglern ebenso viel Futter.

Trotz des recht hohen Tempos, das die Band vorlegt, werden auch 7-Minüter wie „The Spirit Lives On“ nicht langweilig denn man streut immer wieder furiose Soli, kurze Verschnaufpausen und filmreife Momente ein um die ganze Sache spannend zu halten. Neben genannten Bands sollte auch ein Vergleich zu den Finnen CELESTY, die auch gerne große Konzepte in Angriff nehmen gezogen werden, denn die Mischung aus Highspeed Drumming, messerscharfen Riffs und epischen Klängen ist auch bei dieser Combo omnipräsent. Tommy zeigt sowohl an der Gitarre als auch am Micro, dass er mit seinen 23 Jahren schon bei den Großen mitmischen kann. Auch die extrem hohen Gesänge meistert er mit Bravour, wie man bei „Reach For The Sky“ schön nachhören kann.

Wer auf UpTempo Power Metal steht und auch nichts gegen STRATOVARIUS, CRYSTALLION und den zuvor genannten Bands hat, der sollte mit „1912“ viel Freude haben, denn auch wenn man das Rad nicht neu erfindet, so gibt es für jeden etwas zu entdecken.