DEVIANT SYNDROME - Inflicted Deviations
Label: MDD (Alive)
Der Melodic Death / Modern Metal Fan hat dieses Jahr die Qual der Wahl, denn Skandinavien schläft nicht. Heuer haben schon einige Bigplayer dieses Genres neue Alben geliefert, seien es ARCH ENEMY, IN FLAMES und AMON AMARTH aus Schweden oder CHILDREN OF BODOM und NORTHER aus Finnland. Wer von diesem Stile aber nicht genug bekommen kann, hat ja noch so einige Ausweichmöglichkeit wie DEGRADEAD, die ja auch aus Skandinavien stammen. Doch wer hätte eine Melodic Death Metal Band mit nordischem Sound in Moskau erwartet, und dazu noch so eine hochwertige wie DEVIANT SYNDROME?

Eins haben Skandinavien und Russland gemeinsam – es ist kalt! Ob das reicht, um ein gutes Melodic Death Metal Album zu machen, zeigt uns das Debüt „Inflicted Deviations“. Und schon geht das furiose Spektakel los. Nordische Melodien, messerscharfe Riffs, tighte Rhythmik und keifender Gesang á la COB. „Blessing The Emptiness“ tönt dynamisch und melodieverliebt aus den Boxen und geht fließend in „Entire Cosmic Elements“ über, das schon unverschämt nach NORTHER klingt. Als Kopie möchte ich DEVIANT SYNDROME dennoch nicht abstempeln, denn dafür geben sich die Russen viel zu viel Mühe. Die Arbeit an sämtlichen Instrumenten ist sehr abwechslungsreich, spielfreudig und technisch hochwertig gestaltet, so dass die Musik der Band immer Spaß macht und man auch nach ein paar Durchläufen noch einiges Entdecken kann. Richtig viel Spaß machen auch die ausufernden Soli-Duelle zwischen den Gitarristen George, Eugene und Keyboarderin Olga.

„Seal Of A Star Dweller” ist das beste Beispiel für die Verspieltheit dieser Band. In den drei Minuten schüttelt man so manch tolle Melodie, messserscharfes Riff oder energische Soli raus, so dass die Shouts von George schon fast nebensächlich werden. Epischer hingegen geht es bei dem überlangen „Liberation“ zu. Ein etwas vertrackter, aber spannender Anfang, vorantreibende Rhythmik, typisch nordische Leads und Keyboardmelodien leiten den Song ein. Nach ein paar Minuten wird es ruhiger, bis man das Tempo langsam aber sicher wieder anzieht. Es folgen noch viele Stimmungs- und Tempiwechsel und man verzichtet komplett auf den Gesang. Bei den cleanen, mehrstimmigen Vocals auf „Conseuquence“ kommt zwischendurch auch ein leichter Power Metal Einschlag zur Geltung „Drowned In A Frozen Sun“ fährt nochmal alle Geschütze in Sachen Härte und Melodie auf.

DEVIANT SYNDROME sind alles andere als innovativ, soviel steht fest, aber dafür gibt es ansonsten überhaupt nichts zu bemängeln. Die Songs knallen, die Melodien sitzen und das Debüt der Russen macht eine Menge Spaß. Technisch braucht man sich auch hinter den genannten Big-Playern nicht verstecken und somit kann man jedem Melodic-Death Fan dieses Debüt ans Herz legen.

www.deviant-syndrome.com


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Harbingers Of Extinction
2. Blessing The Emptiness
3. Entire Cosmic Elements
4. Seal Of A Star Dweller
5. The Wicked
6. A Day To Fall
7. Consequence
8. Liberation
9. Drowned In The Frozen Sun
Gesamtspielzeit: 41:54

maxomer
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Beitrag vom 25.06.2011
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