Da soll noch mal einer sagen die 80er sind vorbei. Alles, aber auch wirklich alles an "Hell Yeah!" beweist das Gegenteil. Vierundzwanzig Jahre sind seit dem letzten Studioalbum der Band ("In Heat") vergangen aber ab dem ersten Ton fühlt man sich zurückversetzt. Es ist, als wenn kein Tag vergangen wäre, so nahtlos schließen BLACK'N'BLUE an ihren typischen, leicht sleazigen Hardrock vergangener Tage an und sind dabei sowas von unmodern und old-school, dass es fast schon wieder Kult ist.

Mit untrüglichem Gespür für erdige Rocksounds entstanden Songs wie "Monkey", "Target" und "Hail Hail" die irgendwie eingängig und relaxed rüberkommen und typisch für die 80er Jahre US Metalszene waren.

Am überzeugendsten ist die Band allerdings mit den schnelleren, aggressiven und raueren Rockern "C'mon" und "Angry Drunken Son Of A Bitch" die sofort zum mitgrölen und mitbangen einladen und in einer gewissen Art an ältere AC/DC und ROSE TATTOO erinnern und somit absolut partytauglich und schwer hitverdächtig sind sowie das Potential für wahre Livekracher haben.

Natürlich dürfen auch die unvermeidlichen Balladen nicht fehlen, wobei man hier schon in arg seichte Gefilde abdriftet und bei "World Goes Round" schon richtig poppig wirkt. "Fools Bleed" ist zwar auch sehr soft, geht aber noch als Rockballade durch.

Mit "Candy" zeigt man sich von der extrem sleazigen Seite. Der Song hätte die Los Angeles Glam/Hair Szene mit Sicherheit bereichert. Erinnert sehr stark an MÖTLEY CRUE mit einer großen Portion Stadionrock.

Total verzichtbar hingegen wären die drei kurzen Funsongs "Jamie's Got The Beer", "Tripping 45" und "A Tribute To Hawking" gewesen, die zwar als Auflockerung nett gemeint sein könnten, deren Sinn sich mir aber nicht so richtig erschließen will.

Ein absolut empfehlenswertes Album für alle Rock/Hardrock/Glam und Sleaze Fans sowie alle 80er Jahre Nostalgiker - Hell Yeah!