PAIN - You Only Live Twice
Label: Nuclear Blast
Peter Tägtgren, seines Zeichens Gründer und Mastermind von HYPOCRISY und legendärer Metal Produzent, hat mit seiner Spielwiese PAIN, die in den letzten Jahren schon zur Hauptattraktion avancierte, ein neues Werk am Start. Mit „You Only Live Twice“ zeigt Peter wie wichtig ihm dieses Projekt ist und dank den guten Verkäufen, vielen Tourneen, Festivalauftritten und einer hohen Release-Freuquenz möchte man meinen, dass sein Herz mittlerweile mehr dieser Tätigkeit gehört und somit seine Death Metal Truppe immer weiter in den Hintergrund rückt.

Das neue Werk ist durch und durch als das von PAIN zu erkennen, auch wenn „Let Me Out“ sehr aggressiv beginnt und man an HYPOCRISYs „Catch 22“ denken mag, weiß man dank der Synthies aber schon nach kurzer Zeit, dass man es eben mit PAIN zu tun hat. Der Track geht anfangs in die vollen; schnell, melodisch, brachial, aber man bremst das Tempo bald und bekommt man die bekannte Atmosphäre zu spüren. Ein super Einstieg, der vom ruhigeren „Feed The Demons“ super weitergeführt wird. Auch hier singt Peter verhältnismäßig sehr aggressiv, doch die ruhigeren Momente erinnern etwas an die Industrial-Düster-Rocker DEATHSTARS.

Im Gegensatz zu den letzten Alben, vor allem dem düsteren „Cynic Paradise“ ist das siebte Werk wieder positiver ausgefallen und auch mehr Rock zu spüren. „The Great Pretender“ zeigt dies sehr gut. Massig Hooklines, coole Melodien, eine starke Bridge und ein ebenso gelungener Chorus machen den Song zu einer Ohrwurm-Hymne. Doch die Highlights kommen erst. Im Titeltrack hat man sich niemand geringeres als Western-Ikone Enio Morricone als Vorbild genommen. Epische Western Klänge treffen auf stampfenden Industrial Metal. Der Meister zeigt eine starke Gesangsleistung und der Chorus ist einfach nur bombastisch. Das Kontrastprogramm folgt sogleich und hört auf den Namen „Dirty Woman“. Ein Industrial-Rocker vor dem Herren und Peter klingt stark nach Ex-ACCEPT Fronter Udo Dirkschneider. Laut aufdrehen und abrocken, ist hier angesagt! Auch „We Want More“ rockt nicht schlecht und sollte live gut einschlagen.

So ganz ohne Melancholie kann der Workaholic dann auch nicht leben. „Leave Me Alone“ ist eine für PAIN typische Depri-Halbbalade, die berührt und eine sehr traurige Atmosphäre hervorruft, die aber mit „Monster“ schnell wieder weggeblasen wird. Death Metal Riffing und wütende Drums eröffnen den Track. Bald kommen die Synthies zum Einsatz und der Song mutiert zu einem Bastard aus PAIN und HYPOCRISY mit starkem Refrain. Zu guter Letzt, hat man mit „Season Of The Reaper“ den längsten und am schwersten verdaulichen Track auf Lager. Schwermütig, düster und böse stampft der Track vor sich hin. Im Mittelteil gibt es einen schönen Akustik-Teil und man beendet den Song sehr dramatisch.

Nach den letzten, guten, aber nicht grandiosen Werken, hätte man es wohl nicht für möglich gehalten, dass Mr. Tägtgren nach drei Jahren und einem zwischenzeitlichen HYPO-Album mit so einer starken Scheibe zurückkehrt. „You Only Live Twice“ bietet alles, was der PAIN Fan braucht und sogar noch etwas mehr.

www.painworldwide.com


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Let Me Out
2. Feed The Demons
3. The Great Pretender
4. You Only Live Twice
5. Dirty Woman
6. We Want More
7. Leave Me Alone
8. Monster
9. Season Of The Reaper
Gesamtspielzeit: 40:38

maxomer
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Beitrag vom 06.06.2011
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