THEATRE OF TRAGEDY - Last Curtain Call
Label: AFM Records
Da sich THEATRE OF TRAGEDY im Oktober 2010 nach 17 Jahren Existenz aufgelöst haben, schicken sie ein letztes Mal ein Lebenszeichen von sich ins Rennen um nicht ganz in der Versenkung der Vergessenheit zu verschwinden. Doch an und für sich sollten sie sich um das keine Gedanken machen müssen, haben sie doch schon lange einen Kultstatus erlangt.

Den Anfang des Live-Albums "Last Curtain Call" macht "Hide and Seek". In der ganzen Songlänge versucht Sängerin Nell Sigland gegen die Instrumente ihrer Kollegen anzusingen, jedoch schafft sie es nicht wirklich überzeugend. Ebenso ein Kampf scheint es bei "Bring Forth Ye Shadow" zu sein. Sänger Raymond schafft es zwar Teile des Songs mit seiner Stimme an sich zu reißen, dennoch überzeugt es einfach nicht im Ganzen.

"Frozen" beinhaltet um einiges mehr an Energie, die man von den eigentlichen Alben gewohnt ist, auch wenn die Melodik viel dominanter als der stimmliche Leistung ist. Hingegen der Klang von "Ashes And Dreams" ist einfach super und bombastisch, denn Nells Stimme kommt klar zur Wirkung.
"A Rose For The Dead" wird leider wieder hauptsächlich von Gitarrenriffs dominiert, dennoch kommt die Emotion voll zum Tragen. "Fragment" überzeugt nicht nur melodisch und soundtechnisch, sondern auch von Nells und Raymonds Gesangsleistung.

Der nachfolgende Song "And When He Falleth" setzt teils mit den melodischen Part Akzente, und teils mit Nells wunderbarer Stimme und im Gegensatz dazu Raymonds Gesangsparts. Angenehme Mischung die absolut genussreif ist. Eine ebenso genießbare Kombination stellt "Venus" dar, die durch gelegentliche Keyboardparts stimmungspassend untermalt wird.

Der durch "Are you ready for some more?" eingeleitete Song "Hollow" wurde ausnahmslos toll zu einer Live-Version verarbeitet. Absolut hörenswert, egal ob musiktechnisch oder gesanglich. "Storm" wird angenehm von Klavierparts untermalt, dennoch verliert er keineswegs die poppige und thrashige Seite, stellt jedoch keinen Vergleich zum elektronischen Charakter von "Image" dar. Die stark vorhandene Elektro-Untermalung leitet jedoch perfekt zu den intensiven Drum- und Gitarrenklangkörpern über, die symbiotisch mit Nells Gesang harmonieren.

"A Hamlet For A Slothful Vassal" lässt eine Art Dialog zwischen Nell und Raymond hören, die klangtechnisch gut gelungen, aber wohl eher gut gemeint ist. Leider kann Raymond sich die Seele aus dem Leib schreien solange er will, die Gitarren übernehmen die Dominanz. Gegen Ende beruhigt "Fade" die hitzigen Gemüter der Fans und lässt Nell endlich die Chance die Kraft ihrer Stimme auch wirken zu lassen. "Machine" heizt jedoch wieder mit stark elektronischer Ader ein und nutzt alle möglichen Synthesizereffekte gänzlich aus.

Als vorletzten Song lassen THEATRE OF TRAGEDY "Der Tanz Der Schatten" hören. Der einzig deutsche Titel unter diesem Sammelsurium älterer und bekannter Songs, beeindruckt gänzlich mit Nells Stimme, auch wenn Raymond einfach unter- geht. Als Abschluss noch "Forever Is The World". Ein schöner Abschlusssong, der auch vom Publikum gut angenommen wird. Auf jeden Fall ein guter Song, schön untermalt mit Klavierparts, auch melodisch gibt das Gesamtpaket einiges her.

An und für sich ist das Live-Album von THEATRE OF TRAGEDY eine gelungene Auswahl an Songs von den früheren Alben. Zu bekritteln gibt es leider nur, dass die Soundtechnik oftmals die Stimmen von Nell und Raymond verschluckt und somit den ganzen Kick nimmt. Dennoch: Für Fans von den Norwegern absolut zu empfehlen, auch wenn es nur darum geht in Erinnerungen zu schwelgen.


www.theatreoftragedy.com


4 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Hide And Seek
2. Bring Forth Ye Shadow
3. Frozen
4. Ashes And Dreams
5. A Rose The Dead
6. Fragment
7. And When He Falleth
8. Venus
9. Hollow Storm
10. Image
11. A Hamlet For A Slothful Vassal
12. Fade
13. Machine
14. Der Tanz Der Schatten
15. Forever Is The World
Gesamtspielzeit: 1:21:47

Alexis
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Beitrag vom 05.06.2011
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