HAERESIARCHS OF DIS - In Obsecration Of The Seven Darks
Label: Moribund Cult Records
Mit „In Obsecration Of The Seven Darks“ steht anno 2011 also der bis inzwischen dritte Longplayer des kalifornischen Schwarzmetall-Exportes HAEREIARCHS OF DIS ins Haus.

Ohne Intro wird im ersten Track, der auch als Namensgeber für das Album fungiert, gleich ordentlich aufs Gas gedrückt. Dass Mastermind Cernunnos, der für sämtliche Instrumente auf dem Album verantwortlich ist, einiges auf Programming und Computerunterstützung setzt wird gleich nach den ersten Sekunden klar. Ein erbarmungsloser Drumcomputer legt gleich zu Beginn
Doublebassgeschwindigkeiten vor, die nicht einmal von Spezialisten wie George Kollias erreicht werden könnten. Der Sound allgemein ist durchaus gelungen, bietet aber keine großen Überraschungen, wenn man mit den Begebenheiten des Lo-Fi Black Metals vertraut ist. Die Höhen sind stark betont, die Bässe treten in den Hintergrund. Passagen in denen der Sound zu einem wirren Brei zerfließt gibt es selten, aber leider doch.

Auf das obligatorische Blastgewitter des Eröffnungsstückes folgt sogleich mit „Onward Through The Oculus“ der erste Zwischentrack, der einen ersten Eindruck der Vielfalt und Experimentierfreudigkeit von HAERESIARCHS OF DIS liefert. Leider ist es genau dieser Punkt, in dem auch die größte Schwäche dieses Albums liegt. Der Track „Aut Vincere Aut Morti“, zum Beispiel, baut auf meisterliche Art und Weise durch zahlreiche Effekte und interessantes Gitarrenspiel eine sehr düstere Stimmung auf, die leider ab einem gewissen Punkt durch viel zu langes und schräges Orgelspiel je unterbrochen wird.

Die Gitarrenriffs und Songstrukturen sind durchwegs interessant, wirken aber streckenweise etwas unausgereift und krampfhaft in die Länge gezogen. Keines der Lieder will so richtig ins Ohr gehen, schon gar nicht beim ersten Durchhören. Die wirklich gravierende Unverständlichkeit der Texte tut ein Weiteres dazu.

Der Aufbau von „Obsecration Of The Seven Darks“ ist schnell durchschaut. Temporeiche, brachiale Tracks wechseln sich mit ruhigen Akustik- bis Ambientnummern ab. Wirklich innovativ ist hierbei eigentlich nur der Track „Grazioso Drone“, der mit seiner Akustikrockstimmung aus der Reihe tanzt. Alle anderen Tracks sind, so komplex sie auch sein mögen, eher Black Metal Standardkost.

Was bleibt, ist ein etwas bitterer Nachgeschmack. HAERESIARCHS OF DIS bewegt sich mit diesem Album zwischen ansprechenden Ansätzen und Anfällen von musikalischem Wahnsinn, da die Versuche mit den oft etwas schräg anmutenden Harmonien ein klangliches Chaos und damit einen individuellen Sound zu kreieren zu oft ins Leere laufen. „Obsecration Of The Seven Darks“ ist somit alles andere als leichte Kost, die man sich nebenbei zu Gemüte führen kann, aber wer sich Zeit nimmt um sich auf das klangliche Chaos einzulassen wird durchaus die Stärken dieses Albums zu schätzen lernen.

www.toadstoolcomics.com/dis


4 von 7 Punkten

Tracklist:
1. In Obsecration Of The Seven Darks
2. Onward Through The Oculus
3. Remembrance Of He Who Defied God
4. Aut Vincere Aut Mori
5. Confounded By The Vanquised Coil
6. Passage
7. Ensorcelled By Khaos
8. Grazioso Drone
9. Consummation Of The Seed / Dawn
Gesamtspielzeit: 50:51

Asator
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Beitrag vom 27.04.2011
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