DEVILDRIVER - Beast
Label: Roadrunner Records
Ich muss zugeben, dass ich zwar sehr gespannt auf dieses Album war, aber mich nicht so sehr wie auf die vorherigen Werke dieser außergewöhnlichen Band gefreut habe, was wahrscheinlich einfach nur daran lag, dass das letzte Monsterwerk „Pray For Villains“ noch gar nicht so lange zurück liegt. Ein wahres Meisterwerk, das die fünf Männer aus Kalifornien geschaffen haben. Noch heute dreht das Album regelmäßig seine Runden in meinem Player und auch sämtliche Vorgänger finden immer wieder ihren Weg in diesen hinein.

Das fünfte Werk des NWOAHM Big-Player DEVILDRIVER hört auf den Namen „Beast“ und dieser Name ist sowas von Programm! Die Amis reduzieren nach dem schon fast experimentellen Vorgänger ihren Sound wieder auf das Minimum. Technisch brillante Arrangements, fette Riffs, wahnwitziges Drumming und ein brüllender Dez Fafara, das ist die Grundessenz von DEVILDRIVER.

Bereits der Opener „Dead To Rights“ knallt kompromisslos und ultrabrutal aus den Boxen, bleibt aber erst nach einigen Durchläufen hängen. Der Chorus ist schlicht und heftig gehalten, die Melodien gering wie schon lange nicht mehr und das Riffing wieder äußert anspruchsvoll. „Bring The Fight (To The Floor)“ startet sogar noch einen Tick energischer und braucht auch so manche Runde um sich richtig zu entfalten. Irgendwie passiert das bei so fast jedem Song von „Beast“. Der erste Durchlauf der Platte fliegt einfach an einem vorbei und man steht mit offener Kinnlade da. Die geballte und pure Ladung DEVILDRIVER braucht durch die Melodiearmut und die ungezügelte Brutalität einfach seine Zeit und das könnte so manchen abschrecken, andere jedoch werden sich über die Rückbesinnung freuen.

Es dauert etwas bis man bei „Sh*tlist“, dem ersten Hit des Albums ankommt. Der Track beginnt mit bekannten cleanen Gitarren-Effekten und dem typischen Spannungsaufbau von DD, bis man dann in schnelles, aber präzises Geknüppel übergeht und im Chorus dann für Dynamik sorgt. „Talons Out (Teeth Sharpened)“ klingt wie eine Mischung aus dem Material von „The Last Kind Words“ und dem selbstbetitelten Debüt. Der Groove und die Effektspielerein von „Devildriver“ treffen auf das starke und technische Riffing des genannten Drittwerks der Band. Ein weiteres starkes Stück ist „You Make Me Sick“. Bei der musikalischen Hasstirade wird erneut klar, warum das Album seinen Namen trägt, denn DEVILDRIVER lassen auch hier das ungezügelte „Beast“ von der Leine. „Blur“ schlägt in eine ähnliche Kerbe, nur weiß Dez selber nicht so genau, wen er denn hier wirklich hasst.

Auch wenn diese Tracks, wie auch „The Blame Game“ etwas leichter zugänglich sind, wollen sie nicht sofort zünden, anders ist das aber bei dem phänomenal geilen „Black Soul Choir“. Es stellt sich aber heraus, dass dies keine Eigenkreation ist, sondern von 16 HORSEPOWER stammt. Der Track kann aber dennoch fast als DD Track durchgehen, denn abgesehen von den Vocallines im Chorus und der Grundmelodie ist nicht mehr viel übrig vom Original. Statt Country-Banjo regieren hier deftige Riffs, statt gemütlichem Drumming zeigt John Boecklin, dass auch er ein „Beast“ an seinem Instrument ist und natürlich jammert Dez nicht wie David Eugene Edwards vor sich hin, sondern schreit seinen Hass nur so raus. Absolutes Highlight!

Alle anderen Songs, inklusive den Bonustracks bewegen sich ihm Rahmen der ersten beiden Songs, nämlich technisch hochwertig, brutal und ohne viele Kompromisse, abgesehen von diversen Gitarreneffekten und Melodien. DEVILDRIVER haben auf „Beast“ einen Schritt zurückgemacht und sich auf das Wesentliche konzentriert. Meiner Meinung nach bei weitem nicht der stärkste Output der Amis, aber absolut livetauglich und ebenso fett.

www.devildriver.com


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Dead To Rights
2. Bring The Fight (To The Floor)
3. Hardened
4. Sh*tlist
5. Talons Out (Teeth Sharpened)
6. You Make Me Sick
7. Coldblooded
8. Blur
9. The Blame Game
10. Black Soul Choir
11. Crowns Of Creation
12. Lend Myself To The Night
13. Lost (Bonus)
14. Fortune Favors The Brave (Bonus)
15. Grinfucked (Live)
Gesamtspielzeit: 68:08

maxomer
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Beitrag vom 24.04.2011
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