Eine weitere Metalcore-Band aus England, eine weitere Band die gleich klingt wie hundert andere. Das sollte man zumindest meinen, damit liegt man bei HEART IN HAND allerdings falsch. Klar, sie erfüllen so manche Metalcore Klischees, aber irgendwie heben sie sich dann doch von der Masse ab.

Klischee Nummer 1 ist der Gesang. In bester Metalcore Manier schreit sich Sänger Charlie Holmes hier die Seele aus dem Leib. Cleane Vocals tauchen nur in „Photographs” und „Ghosts“ auf und werden in letzterem von Ian Fike (Sänger von IT PREVAILS) übernommen. Doch auch von zarten Gemütern lässt sich Charlie Holmes aushalten, da er nie in extreme Tiefen oder Höhen abgleitet.

Auch musikalisch erfüllen HEART IN HAND Metalcore Klischees. Die Abwechslung von harten nach-vorne-preschenden Passagen und ruhigeren, melodischen Passagen beherrschen HEART IN HAND perfekt. Stärker als bei anderen Bands des Genres treten jedoch die Einflüsse aus dem Metal Bereich hervor. Besonders die Gitarrenfraktion könnte vielleicht sogar eingefleischte Metal-Fans begeistern, ohne dabei jedoch gekünstelt hart zu wirken.

Überraschend finden sich mit „This One Time, In Denver“ und “September”
zwei Instrumental Stücke auf dem Album die sich jedoch optimal in das gesamte Gebilde einfügen.

Produziert wurde „Only Memories” von Andy Hayball der schon mit Größen wie SLIPKNOT und BRING ME THE HORIZON zusammen gearbeitet hat. Wer bei der Kombination englische Metalcore Band und Andy Hayball jedoch eine möchtegern BRING ME THE HORIZON Platte befürchtet kann beruhigt aufatmen, HEART IN HAND drücken dem ganzen schon ihren eigenen Stempel auf.