PRIMORDIAL - Redemption At The Puritan´s Hand
Label: Metal Blade Records
Vier turbulente Jahre sind vergangen seit PRIMORDIAL mit „To The Nameless Dead“ ihren letzten umjubelten Longplayer veröffentlichten, der ihnen einen Platz in der ewigen Ruhmeshalle des Pagan Metal beschert hat und an dem zweifelsohne auch alle nachfolgenden Alben gemessen werden.

„Redemption At The Puritan’s Hand“ setzt im Vergleich zum Vorgänger mehr auf tragende Basslinien, die durch die gelungene Produktion sehr gut zur Geltung kommen. Von den ersten Sekunden an hüllen PRIMORDIAL den Zuhörer in einen dunkeln Nebel voll düsterer Klänge. Religion, Tod und die unvermeidliche Vergänglichkeit des Seins sind der rote Faden der sich durch alle Tracks zieht. Alans Stimme ist einzigartig und kommt in „Redemption At The Puritan’s Hand“ vermutlich so intensiv wie noch nie zur Geltung. Sie sticht heraus, durchbricht die schweren Gitarrenwände und Bassmauern, sei es gesungen oder gekrächzt.

Der Opener „No Grave Deep Enough“ vermag mit dem Wechselspiel aus ergreifenden Melodien und schwarzmetallischer Rückbesinnung auf die Wurzeln von PRIMORDIAL zu fesseln.

Auch das markante Drumming des nach einer Zwangspause zurückgekehrten Schlagzeugers Simon O’Laoghaire trägt maßgeblich zu diesem unverkennbaren Sound bei, was vor allem bei dem folgenden Song „Lain With The Wolf“ eindeutig zu spüren ist.

Mit der Hymne auf alle Querdenker „Bloodied Yet Unbowed“ wird die akustische Klimax erreicht. Noch kraftvoller und packender als seine Vorgänger brennt es sich regelrecht in den Gehörgang ein und lässt einen nicht mehr los, bis der letzte Akkord verklungen ist. „The Mouth Of Judas“ ist hingegen fast eine Grandwanderung am Abgrund des Kitsches, so episch und gefühlvoll beginnt dieser sehr langsam gehaltene Song, der jedoch zunehmend an Fahrt und Spannung gewinnt. Je mehr sich die komplexe Songstruktur entfaltet umso weniger kann man sich seiner Wirkung entziehen.

Für „Death Of The Gods“, den letzten Track des Albums werden dann noch Akustikgitarren ausgepackt, die zwar fast den ganzen Song lang durchspielen, aber leider völlig untergehen sobald ihre elektrischen Pendants einsetzen. Einzig die Anschläge der Seiten sind noch wirklich vernehmbar, was auf Dauer etwas störend ist. Dies sollte aber auch der einzige wirkliche Wermutstropfen dieses Tracks bleiben und mit einem durch ein langes Fadeout untermalten gesprochenen Text klingt „Redemption At The Puritan’s Hand“ aus.

„Redemption At The Puritan’s Hand“ ist zweifelsohne kein Album, das man einmal schnell nebenbei hören kann. Fürwahr, wer sich als Fan von Pagan Metal definiert, weil er auf schnelle, unkomplizierte Lieder zum Trinkhornschwenken aus ist, wird mit diesem Album nicht viel anzufangen wissen. Und das nicht nur, weil der kürzeste Song immerhin stolze 6 Minuten und 20 Sekunden dauert. „Redemption At The Puritans’s Hand“ ist bis jetzt womöglich PRIMORDIALs stimmungsvollstes und am besten durchdachtes Werk, das den Zuhörer an die Boxen respektive Kopfhörer fesselt und auch bei mehreren Durchläufen immer wieder neue Facetten offenbart und die von PRIMORDIAL in den letzten Jahren eingeschlagene Stilrichtung vermutlich schon fast zur Perfektion treibt.

www.primordialweb.com


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. No Grave Deep Enough
2. Lain With The Wolf
3. Bloodied Yet Unbowed
4. God´s Old Snake
5. The Mouth Of Judas
6. The Black Hundred
7. The Puritan´s Hand
8. Death Of The Gods
Gesamtspielzeit: 64:00

Asator
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Beitrag vom 22.04.2011
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