Ich muss zugeben, dass mir von unseren ungarischen Nachbarn so spontan nur EKTOMORF im Metalsektor einfällt. Nach einigen Recherchen, fiel mir auf, dass es dort Combos aus allen möglichen Genres gibt, vorrangig im Death Metal, aber so richtig geläufige Namen wollten mir dann nicht unterkommen. Mal sehen, ob denn die Power Metaller von THORNWILL in meinem Kopf bleiben können.

Diesen Versuch starten sie nämlich mit ihrem Erstling „Implosion“, der herrlich frisch in Sachen Optik daher kommt. Keine Drachen, halbnackten Frauen oder ebenso nackige Hünen von Kriegern, die auf dem Cover posen. Stattdessen hat sich die Truppe einfach in die Comicwelt gezaubert und auch zu jedem einzelnen Song einen Mini-Comig mit drei, vier Bildern zu den Texten gepackt.

Musikalisch ist man vielleicht nicht so innovativ, aber auch alles andere als altmodisch. Von Anfang an schwingt ein moderner Vibe mit, der die Band in eine gewisse Nische abseits des Einheitsbreis vieler Combos stellt. Im Grunde ist der Sound von THRONWILL sehr catchy, kompakt und eingängig, jedoch schaffen sie es auch immer wieder ein paar spannende Momente bzw. progressive Parts einfließen zu lassen, die „Implosion“ auch langlebiger machen. Tempomäßig variieren die Ungarn und bewegen sich zwischen langsameren UpTempo Power Metal Songs und stampfenden Heavy Metal Tracks, aber auch balladeske Momente und akustische Gitarren kommen zum Einsatz. Da die Jungs auch technisch nicht viel vermissen lassen, kann man den Jungs eigentlich nicht wirklich etwas Negatives vorwerfen, jedoch lässt man trotz durchwegs guter Songs, große Highlights vermissen.

Somit ist „Implosion“ ein grundsolides, abwechslungsreiches und gelungenes Debüt, das auf der Homepage der Band sogar zur freien Verfügung steht. Einfach reinklicken, downloaden und Spaß haben. Ich werde mir die Band jedenfalls merken.