|
EVERGREY - Glorious Collision
Label: SPV (Steamhammer) |
Mitte letzten Jahres war das schwedische Gespann EVERGREY plötzlich zum Duo geschrumpft. Erst gaben Gitarrist Henrik Danhage und Schlagzeuger Jonas Ekdahl nach neun, bzw. sieben Jahren ihren Ausstieg bekannt. Kurz darauf nahm auch Bassist Jari Kainulainen seinen Hut. Offizell heißt es, die Band hatte in dieser Form keinen Spaß mehr an EVERGREY. Die übrig gebliebenen Tom S. Eglund, der bereits seit 2003 das letzte Gründungsmitglied darstellt und Rikard Zander organisierten sich aber schnell eine neue Truppe und begannen mit den Arbeiten zu „Glorious Collision“.
Mit Marcus Jidell (ROYAL HUNT), Johan Niemann (Ex-THERION) und Schlagwerker Hannes Van Dahl fand man fähige Musiker, die auch die Musik von EVERGREY nicht nur spielen können, sondern diese auch begreifen, denn „Glorious Collision“ klingt zu hundert Prozent nach den Schweden.
Musikalisch beschreitet man aber nicht die Wege, die zuletzt das sperrige „Torn“ gegangen war, sondern geht wieder einen Stück zurück und gibt sich wieder zugänglicher und melodiöser. Tom und seine Männer bieten wieder eine schöne Auswahl aus atmosphärisch-intensiven Songs und düsteren Melodic Metal Songs, immer mit einer leicht progressiven Schlagseite. Man beginnt den Fans zuliebe nach kurzer Keyboard-Einleitung sehr rockig und eingängig. Und sofort kommen bekannte EVERGREY-Trademarks zum Tragen. Klar, der Keyboarder gibt den melodischen Ton an und Tom gibt den Songs mit seinem unverkennbaren Organ das Gefühl, das ein Song dieser Band benötigt, aber auch die Rhythmik und Gitarrenarbeit stimmt. „You“ ist eine Spur mehr Metal und die Keys halten sich etwas mehr im Hintergrund. Auch der Chorus ist sehr gelungen.
Die Schweden beweisen im Jahr 2011 auch, dass sie richtige Hymnen schreiben. „Frozen“ kann definitiv als Highlight des Albums erwähnt werden. Ein heftiger Einstieg und eine intensive Strophe bauen schon mal Spannung auf und die Bridge nimmt nochmal an Fahrt auf, bis man im Chorus die Bremse zieht, um ein melodisches Feuerwerk zu entfachen. „To Fit The Mold“ ist als gelungende Powerballade zu bezeichnen und dürfte auch Fans der ersten Stunde gefallen. „Glorious Collision“ ist sehr abwechslungsreich ausgefallen, dennoch erkennt man jeden Titel sofort als einen von EVERGREY und findet hier und da ein paar Überraschungen, im Großen und Ganzen hat man aber doch seine Stärken forciert, anstatt viel zu experimentieren.
Schlussendlich ist „Glorious Collision“ ein Neuanfang für eine Band, die seit 14 Jahren beständig ihren Weg geht. Wer befürchtet hat, es würde sich durch den großen Besetzungswechsel viel ändern, der kann entwarnt werden, denn das achte Album der schwedischen Melodic Metaller wird der Band durchaus gerecht.
www.evergrey.net
5.5 von 7 Punkten
Tracklist: 1. Leave It Behind Us 2. You 3. Wrong 4. Frozen 5. Restoring The Loss 6. To Fit The Mold 7. Out Of Reach 8. The Phantom Letters 9. The Disease… 10. It Comes From Within 11. Free 12. I´m Drowning Alone 13. …And The Distance Gesamtspielzeit: 61:38
maxomer Weitere Beiträge von maxomer
Weitere Beiträge über EVERGREY
|
|
Beitrag vom 01.04.2011 Zurück
|
|