BLOODBOUND - Unholy Cross
Label: AFM Records
Bei dem schwedischen Power Metal Highlight BLOODBOUND liegt seit Anbeginn der Karriere ein Schatten über dem Sängerposten, dabei hatte man mit Urban Breed (TAD MOROSE, PYRAMAZE) einen wahren Könner für das Debüt-starke „Nosferatu“ am Start. Danach wurde er aber vom rauen, aber angenehmen Organ von Michael Bormann (Ex-JEADED HEART, Ex-BONFIRE) abgelöst. Dennoch war die Freude groß, als beim Drittling „Tabula Rasa“, das stilistisch moderner wurde, wieder der sympathische Urban hinterm Micro stand.

Doch bereits im letzten Jahr bereisten BLOODBOUND die Konzertsäle und Festivalbühnen mit Jungspund Patrik Johansson (DAWN OF SILENCE). Auf der Bühne machte der Schwede schon eine richtig gute Figur, doch mit „Unholy Cross“ kann man sich endlich ein richtiges Bild von seinem Können machen.

Schon beim Cover fällt auf, dass die Truppe wieder eine Kurskorrektur vorgenommen hat. Der Nosferatu ist zurück aus der Cyberwelt und erstrahlt wieder in gewohntem Vampiroutfit auf dem Friedhof. Auch musikalisch hat man sich dementsprechend wieder auf alte Tugenden besinnt. Bereits der Opener geht unweigerlich ins Ohr, kommt mit erdigem Riffing, schönen Melodielinien, gutem Gesang und starken Hooklines daher. „Drop The Bomb“ ist dafür mit rockigem, fast tanzbarem Riffing ausgestattet, groovt aber auch ungemein. Beim Debüt konnte man den Schweden vielleicht noch vorwerfen, sich zu viel von IRON MAIDEN und HELLOWEEN inspirieren zu lassen, was sie aber mühelos durch ihre spritzige Spielart und der hohen Qualität wett machen konnten. Spätestens bei „Tabula Rasa“ war von diesen Einflüssen nicht mehr viel zu spüren. Doch jetzt haben sich diese zwei Legenden wieder in den Sound geschmuggelt, was aber keineswegs negativ zu sehen ist, denn obwohl „In For The Kill“ von den Gesangslinien her im Chorus nur so nach Bruce Dickinson schreit, haben BLOODBOUND doch ihren eigenen Sound geschaffen, in den einfach Elemente ihrer Helden integriert wurden. Außerdem ist dieser Vergleich äußerst schmeichelnd für Patrik, der Urban in nichts nachsteht und sich auch vor einem Dickinson nicht verstecken muss.

Im Anschluss gibt es galoppierende Rhythmik und erneut extrem eingängige Melodien und tonnenweise Hooklines bei der schönen Hymne „Together We Fight“. Und plötzlich grüßen EDGUY, denn das spielfreudige und extrem spritzige „The Dark Side Of Life“ könnten gut und gerne auf einem „Theater Of Salvation“ Platz gefunden haben. Nicht minder stark ist auch die herzzereissende Ballade „Brothers Of War“, doch für Power Metal Balladen sind schwedische Combos sowieso bekannt. Es gibt erneut heftige Gitarrensalven der Gebrüder Olsson, die sich mit fetten Riffs und Soli nur so beschießen. Die zwei sind einfach ein eingespieltes Team, das von den tighten Rhythmikern Akerlind und Broman nur zu noch mehr Power angetrieben werden. „Message From Hell“ ist somit die geborene UpTempo-Hymne und definitiv ein Live-Kracher für die Zukunft, das sich diesen Titel aber gleich von „In The Dead Of The Night“ streitig machen lässt. Last but not least, wird noch der dynamische Titeltrack unters Volk gebracht und damit wird das vierte Album der Schweden souverän abgeschlossen.

BLOODBOUND faszinieren mich auf eine Weise, die es nur noch wenige Bands dieses überfüllten Genres vermögen. Sie erfinden den Power Metal nicht neu, legen ihre Einflüsse offen dar und scheren sich nicht um Trends. Die Schweden wissen einfach worauf es beim Power Metal ankommt und zeigen auf „Unholy Cross“ erneut all ihre Stärken und vor allem keine Schwächen und das Sängerproblem sollte jetzt aber auch gelöst sein.

www.bloodbound.se


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Moria
2. Drop The Bomb
3. The Ones We Left Behind
4. Reflections Of Evil
5. In For The Kill
6. Together We Fight
7. The Dark Side Of Life
8. Borthers Of War
9. Message From Hell
10. In The Dead Of Night
11. Unholy Cross
Gesamtspielzeit: 50:29

maxomer
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Beitrag vom 06.03.2011
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