Hört man das Intro „One Second, Our Eternity” zum ersten Mal, glaubt man im falschen Film gelandet zu sein. Eine friedliche Klaviereinleitung gefolgt von gut einer Minute Dubstep. Mit „Ascension Of Silence“ legen die Jungs aus Modena (Italien) dann jedoch richtig los und präsentieren das, was auf der Verpackung steht: Deathcore. Und schon bei diesem Lied überzeugt Sänger Stefano Sebastio mit seiner vielfältigen Stimme: Beginnt er erst mit tiefem Gegröle, mischen sich bald auch schon hohes Gekreisch und später auch cleaner Gesang in die Mixtur. Später überzeugen HUMAN IMPROVEMENT PROCESS auch mit mehrstimmigem Gesang oder der Gesang wird, wie im Titellied „S.T.A.R.S.“, elektronisch verzerrt. Ein stimmliches Highlight bildet „The Process”, das Erinnerungen an KILLSWITCH ENGAGE wach werden lässt.

Musikalisch geht es hart zu. HUMAN IMPROVEMENT PROCESS schmettern vor sich hin und die Saiteninstrumente sorgen in den richtigen Momenten, wenn die Härte der Lieder doch schon schmerzhafte Ausmaße annimmt, mit melodischen Stellen für Beruhigung. Die versprochenen elektronischen Einflüsse kommen für eine Band, die ihren Stil selbst auch über Dubstep definieren, dann doch überraschend kurz. Mit Ausnahme des Intros „One Second, Our Eternity“, kurzer Zwischenspieler in „S.T.A.R.S.“, extrem kurzer Übergänge in „Weight of Guilt“ und leichter Einflüsse im Outro „Remaining Hours“ gibt es keine elektronischen Elemente.

Abgerundet wird diese sechs Lieder umfassende EP von dem Outro „Remaining Hours“. Wie schon „One Second: Our Eternity” beginnt es mit einer Klaviereinleitung, geht dann jedoch in ein Instrumental-Stück über, das melodischste Stück der EP. Auch kommen hier ein letztes Mal wieder die elektronischen Einflüsse leicht durch.

Auf ihrer Debut EP beweisen HUMAN IMPROVEMENT PROCESS in knapp 21 Minuten großes Potenzial, wobei besonders die Vielfältigkeit der Vocals hervorsticht. Man wird wohl noch mehr von den Herren aus Italien hören…