APPEARANCE OF NOTHING - All Gods Are Gone
Label: Escape Music
Aus dem neutralen Lande neben unserer Heimat kennt man so einiges an Rock und Metal, vieles davon ist traditionell, manches weniger, doch im Bereich des progressiven Power Metal ist noch viel Platz bei den Eidgenossen. Diesen wollen jedoch nun APPEARANCE OF NOTHING füllen. Die mir bisher komplett unbekannte Band wurde im Jahr 2004 gegründet und kann auf eine Demo („Behind Closed Doors“) und das Debüt „Wasted Time“ zurücksehen.

Wer sich die Historie der Band etwas genauer ansieht, entdeckt ein paar interessante Informationen, die so manch Einfluss im Sound erkennen lassen. Doch starten wir einfach mal in das Geschehen von „All Gods Are Gone“. Der Titel lässt schon mal eine düstere Stimmung erahnen und liefert diese prompt beim Opener „The Mirror’s Eyes“, der sofort kraftvoll erschallt und trotz durch und durch durchprogressiertem Songwriting leicht ins Ohr geht. Der Song geht nämlich sehr schön nach vorne, verliert nie den roten Faden und kann durch einen schönen Chorus nicht in Vergessenheit geraten. Außerdem hat man sich prominente Unterstützung geholt, denn niemand Geringerer als Dan Swanö (Ex-EDGE OF SANITY, STAR ONE) brüllt zwischendurch ins Micro und lässt somit einen schönen Kontrast zur angenehmen Stimme von Fronter Pat Gerber entstehen.

Nun zum ersten Querverweis der Einflüsse. Für den Mix hat man nämlich Markus Teske engagiert, der unter anderem schon mit SYMPHONY X zusammengearbeitet hat. Obwohl der dramatische und oftmals düstere Sound von AON sehr eigenständig ist, so fühlt man sich an manchen Stellen doch etwas an die Legende erinnert. Weiters hat man mit Devon Graves einen weiteren Stargast, der kürzlich mit THE SHADOW THEORY eine neue Band mit neuem Meisterwerk ins Leben gerufen hat, angeworben. Auch hier merkt man interessanterweise ein paar kleine Ähnlichkeiten.

Doch im Endeffekt will ich die Schweizer gar nicht vergleichen, denn das könnte alles nur in die Irre leiten, sind sie doch sehr ideenreich und wissen ihr Können mühelos umzusetzen. Sofort erkennt man Devons markante Stimme bei dem höchst dramatischen 9-Minüter „Sweet Enemy“, der als wahre Perle zu bezeichnen ist. Verschiedene Stilelemente, wie die immer wieder kehrende akustische Gitarre erzeugen die nötige Atmosphäre, während knackige Riffs und antreibende Drums für den nötigen Druck und Kontrast sorgen. Der Hörer wird immer wieder überrascht, ohne jemals überfordert zu sein.

Genau so muss progressiver Metal im Jahr 2011 klingen. Wer eine der genannten Bands oder auch MANTICORA oder NEVERMORE leiden kann, der muss unbedingt ein Ohr riskieren und dieser Band eine Chance geben.

www.appearanceofnothing.com


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. The Mirror’s Eyes
2. 2nd God
3. Sweet Enemy
4. Destination
5. The Call Of Eve
6. … I Said Silence
7. The Rise And Fall Of Nothing
Gesamtspielzeit: 48:16

maxomer
Weitere Beiträge von maxomer

Weitere Beiträge über APPEARANCE OF NOTHING

CD-Bewertung
59 Stimme(n)
Durchschnitt: 2.22
[LESERCHARTS]
Deine Bewertung:
  



War diese Kritik hilfreich?
4 Stimme(n)
Durchschnitt: 4.5
Deine Bewertung:
  


Beitrag vom 07.02.2011
Zurück


Diesen Beitrag per E - Mail verschicken:
An:
Von:
Kommentar: