Einiges neu im Hause KYLESA, schon der Opener von „Spiral Shadow“ wabert eher psychedelisch aus den Boxen; bevor die gewohnte Portion Crust und Sludge-Metal aus der Anlage dröhnt, angetrieben von dem doppelten Schlagzeug, eines der Markenzeichen der Amerikaner rund um die Gitarristen und Sänger Laura Pleasant und Phillip Cope. Letzterer ist auch für die Produktion des Albums verantwortlich.

Vor kurzem haben KYLESA eine neue Heimat bei dem französischen Label Season of Mist, die 2010 auch schon „Option Paralysis“ von THE DILLINGER ESCAPE PLAN herausgebracht haben, gefunden. Dieser Wechsel scheint auch die Veränderungen des Sound des Quintetts aus Georgia widerzuspiegeln. So wurde der Aggressionslevel doch deutlich zurückgeschraubt und ruhigeren Passagen mehr Raum gegeben, so finden, wie Eingangs schon angedeutet psychedelische Parts Einzug in den, trotz allem immer noch unverkennbaren KYLESA-Sound. Weiters singen Laura und Phillip vermehrt auf dem neuen Album, diese Weiterentwicklung hat sich ja schon beim grandiosen Vorgänger „Static Tension“ abgezeichnet. So erinnern Sie manchmal äußerst positiv an die Progressive Post-hardcore Größe CAVE IN, und diese beiden Bands würden mit ihrer nunmehrigen musikalischen Verwandtschaft wahrlich ein spektakuläres Livepaket abgeben. Wenn träumen an dieser Stelle erlaubt sei.

Summa summarum kann man sagen, dass KYLESA ihrer ausnahmslos hervorragenden Diskografie ein weiteres sehr gutes Album hinzufügen und den vier Herrschaften und einer Dame wird mit „Spiral Shadow“ hoffentlich endlich die Aufmerksamkeit zuteil, die dieser großartigen Band eigentlich zusteht.