Mit „Anthropocentric“ entwickelte sich aus dem bis dato losen in Berlin beheimaten Kollektiv THE OCEAN, eine Band mit festen Mitglieder, die mehrheitlich aus der Schweiz stammen. Diese neue Existenzform wirkt sich auch definitiv positiv auf das Album aus. So klingt diesmal alles noch mehr wie aus einem Guß und scheinbar sind nun neben Bandmastermind Robin Stapes noch weitere Mitglieder in den Songwriting- Prozess eingebunden, was die schon extrem komplexe Musik von THE OCEAN noch um weitere interessante Facetten erweitert und den epischen Songs durchwegs noch mehr Tiefe verleiht.

Nach "Heliocentric", das Mitte 2010 veröffentlicht wurde, ist "Anthropocentric" das zweite Album binnen kürzester Zeit und wie auch der Albumame „Anthropocentric“ impliziert bleiben THE OCEAN dem Konzeptalbum treu. So steht dieses mal thematisch die Kritik am Christentum bzw. dessen Welt- und Menschenbild im Mittelpunkt. Diese – fies gebrüllt wie auch clean gesungenen - kritischen Texte werden in ein episches Soundgewand aus wuchtigen Riffs, ausufernden klassisch intstrumentierten Arrangements, komplexen, vertrackten Strukturen verpackt. Durch den gekonnten Wechsel zwischen Sludge-Parts und ruhigen Momenten schafft die Band eine beeindruckende Atmosphäre.

„Anthropocentric“ ist wahrscheinlich nicht das beste Album in der grandiosen Diskographie von THE OCEAN, dennoch wird hier auf höchstem Niveau musiziert und in Sachen Progressive Metal können ihnen wohl momentan nur wenig Bands das Wasser reichen.