Die Mannheimer RAW präsentieren uns fast ihr gesamtes Schaffen neu aufgenommen und von Andy Classen produziert, plus ein paar neue Songs.

Im neuen Soundgewand knallen die 20 Songs von der ersten bis zur letzten Sekunde. Als Grundgerüst dient Old-School Thrash der, durch fast alle Facetten der härteren Musik angereichert wird. Daraus entsteht ein extrem schneller und brutaler Mix aus Thrash, Death, Crust, Punk und ein bischen Grind, der auch noch eine ziemliche Hardcore Schlagseite hat. Gesanglich wird auch das gesamte Spektrum ausgeschöpft - Brüllen, Gröhlen und Kreischen - Aggression pur.

Praktisch ohne Verschnaufpause gibts hier gut 50 Minuten lang Vollgas, da sämtliche Songs ohne langsame Parts auskommen. Ungefähr so muss es sich anfühlen wenn du auf den Gleisen stehst und der Zug kommt, man wird gnadenlos überrollt.
Somit kommen wir auch schon zum Schwachpunkt des Albums. Leider klingen alle Songs ziemlich gleich. Gehen zwar allesamt gut ins Ohr, bleiben aber nicht hängen. Auch nach mehrmaligen Hören kann ich die Songs nicht wirklich auseinanderhalten. Irgendwie wäre es der Musik von RAW zuträglich, wenn man etwas variieren würde und eventuell ab und zu markante Elemente in die Songs einfließen zu lassen, wie zum Beispiel langsame, brutale Moshparts, denn spätestens beim zehnten Song wirkt die Musik dann doch etwas fad.

Es wäre vermutlich vernünftiger gewesen nur die neuen Songs auf die CD zu packen, da 20 Songs in gut 50 Minuten einfach zu viel sind. Musikalisch gibts ja nichts auszusetzen und das Album wäre allemal für fümf Punkte gut, aber so gibts leider nur vier.