Eine White-Metal Band aus Schweden, die im Thrash Sektor zu Hause ist, klingt schon mal interessant, da man mit Schweden doch eher Death - oder Powermetal verbindet. Also mal sehen, was uns das Quartett auf ihrem Debutalbum so bietet.

Aufbauend auf ein solides Thrash Fundament, deckt man trotzdem weite Teile des Metalspektrums ab. Powervolles Drumming gepaart mit herausragender Gitarrenarbeit, die stellenweise leicht an PANTERA erinnert, bildet das Grundgrüst der meisten Songs.

Die ersten drei Songs: "My Saviour, My Lord", "Shattered Minds" und "Grateful Sinner" gehen ohne weiteres als Melodic Thrash Songs durch, wobei der erste mit sehr melodischen Parts angereichert ist und stellenweise etwas an MEGADETH erinnert. Mit "Tearing Down My Walls" gehts dann sehr interessant weiter, da der Song eine gelungene Mischung aus Thrash und Melodicmetal mit leicht bluesigen Gitarren ist und stellenweise schon balladesken Charakter annimmt. Passt zwar auf den ersten Blick nicht wirklich zusammen, kann aber aufgrund des permanenten langsam-schnell-langsam-schnell Wechsels als durchaus gelungen bezeichnet werden. Für mich der beste Song des Albums.

Beim nächsten Song "Drained" verlässt man dann kurzfristig den Thrash Pfad und knallt dem Hörer eine sehr gelungene, leicht angethrashte Speedmetal Nummer um die Ohren, um gleich darauf wieder mit "Conquerors" und "Bought By Blood" in thrashige Gefilde zurückzukehren, wobei man sich hier mehr an neueren Thrash orientiert. Langsam, schwer und bösartig mit viel Groove. Hat musikalisch schon fast etwas von MACHINE HEAD.

"Like A Rattlesnake" ist ein astreiner Heavy Metal Song, der ziemlich melodisch ist und aufgrund der extrem eingängigen Drum/Gitarren Arbeit zum sofortigen mitbangen verleitet. Definitiv ein weiterer Höhepunkt des Albums. In die selbe Kerbe schlägt auch "Bound For Glory", ist aber bei weitem nicht so eingängig.
"Can't Have My Soul" geht fast in selber Tonart weiter. Hier fehlen zwar die eingängigen, melodischen Parts, dafür erinnert der Song sehr stark an MOTORHEAD zu Orgasmatron Zeiten.

"The Weakest Are The Strongest" ist wohl der abwechslungsreichste und experimentellste Song des Albums, will sich aber nicht so richtig ins Gesamtwerk einfügen. Spoken Word Passagen unterbrochen von aggressiven Gitarrenparts wirken auf die Dauer ziemlich eintönig und fad. Hätte nicht sein müßen und definitiv die einzige wirkliche Schwachstelle des Albums. Zum Abschluss des Albums gibts mit "War Is Hate" noch eine sehr gelungene Midtempo Thrashnummer.

Fazit: Chained ist ein gelungenes, abwechslungsreiches Album, das sowohl Thrash als auch Metalfans anspricht. Die etwas raue Produktion steht dem Album gut zu Gesicht. Alleine der Gesang könnte etwas besser sein, da Sänger David Sandstöm doch etwas limitiert in seinen Fähigkeiten ist.