In Wien und dessen Umgebung ist man nicht sicher vor ihnen und kann als Rock`n`Roller an ihnen gar nicht vorbei, denn die junge Truppe, die Ende der 90er das Licht der (Rock)welt erblickte, spielte sich in ihrer Umgebung in den letzten Jahren den Arsch ab und absolvierte Auftritte mit Kultkapellen wie ALKBOTTLE, DANKO JONES oder HANOI ROCKS.

Mit „Shame Of A Nation“, ihrem dritten Longplayer und einigen Gästen, möchten die vier Herren erneut zeigen, dass sie in Sachen Rock in Österreich ein kleines Wörtchen mitzureden haben. Der Opener „Another Day“ rollt erstmal ohne wirklich für Aufsehen zu sorgen an einem vorbei, bei „Thru The Wringer“ blicke ich dann zum ersten Male auf und erkenne sofort die Stimme von SOLRIZE Fronter Elvis Nine, der dem leicht punkigen MidTempo Rocker das gewisse Etwas verleiht und eine schönen Kontrast zur Stimme von Sänger und Bassist Tommy bildet. Es geht rock’n’rollig und konsequent abwechslungsreich weiter. Leider auch ohne wirkliche Höhepunkte. Ein bisschen AC/DC („Naughty You“) hier, ein bisschen MOTÖRHEAD („Rough Love“). Dennoch passiert trotz der durchwegs unterschiedlichen Songs und dem Gastmusiker im Gesamten einfach zu wenig. Grund für die Abwechslung sind Gäste wie Saxophonist Hubert Waldner (STEVE VAI, WOLFGANG AMBROS) der bei „Big City Rock’N’Roll“ schön zu hören ist.

LOS DEEPEST brauchen sich für dieses Werk nicht schämen und unsere Nation noch weniger, kann sie doch froh sein, solch begnadete Rocker hervorgebracht zu haben. Aus „The Shame Of The Nation“ ist aber nicht das ganze Potential herausgeschöpft worden und so kann es passieren, dass der eine oder andere Song einfach an einem vorbeizieht, ohne wirklich Spuren zu hinterlassen. Der recht trockene Sound, der die Musik manchmal etwas steril wirken lässt, ist dem auch nicht dienlich. Live als auch mit sehr hoher Lautstärke, muss man dann aber trotzdem einfach abgehen.