So, mal wieder ein Vertreter des nach wie vor populären Genres der sogenannten Neuen Deutschen Härte (NDH). Bei STAHLMANN handelt es sich um eine 5-köpfige Combo aus Göttingen, die nach einer EP im Jahre 2009 jetzt mit "Stahlmann" ihr erstes komplettes Album vorgelegt hat.

Vertreter der NDH haben leider das Problem, sich immer und überall mit RAMMSTEIN messen zu müssen. Die Überväter des Teutonen-Metal sind natürlich ein mächtiger Gegner. Aber STAHLMANN nehmen die Herausforderung an und geben ihr Bestes. Auf geht's mit "Willkommen". Ein sehr gefälliger Song mit eingängigen Riffs und wohldosierten elektronischen Elementen. Man hat das Gefühl einen alten Bekannten im Ohr zu haben. Diesen Eindruck hat man auch bei "Stahlmann", dem 2. Titel des Albums. Klingt verdammt bekannt und man fühlt sich ins Jahr 2000 zurückkatapultiert. Das ist nämlich das Erscheinungsjahr von "Himmelfahrt", dem 3. Album von MEGAHERZ. Eindeutig eine Quelle der Inspiration für STAHLMANN. Track Nummer 3, "Hass Mich...Lieb Mich" klingt dann mehr nach RAMMSTEIN. Der Song könnte auch von einem Album der Mannen rund um Till Lindemann stammen.

In dieser Tonart geht es weiter. Gefällige Nummern, gut gesungen, instrumental einwandfrei und mit den NDH-typischen, teils sinnvollen und teils sinnleeren Texten. Mit "Mein Flehen" wird auch noch eine radiotaugliche Ballade geboten.

"Stahlmann" ist auf keinen Fall ein schlechtes Album. Es ist gut produziert und bietet genau das, was man sich von einem Vertreter der Neuen Deutschen Härte erwartet. Nicht weniger aber leider auch nicht mehr. Es bleibt immer ein etwas schaler Nachgeschmack und das Bedürfnis, zum Original, eben RAMMSTEIN und Konsorten, zu greifen anstatt zur Kopie. Fans des deutschsprachigen Schwermetalls können sicherlich zugreifen, nur darf man sich nix Neues erwarten.