Ich muss von vornherein zugeben, dass ich nie ein großer Fan deutschsprachiger Rockmusik war, dass dieses Genre jedoch großer Beliebtheit untersteht, beweisen nicht nur RAMMSTEIN, DIE ÄRZTE oder die BÖHSEN ONKELZ, denn auch im folkloristischen und mittelalterlichen Deutsch-Rock gibt es eine große Fangemeinde. Viele davon fühlen sich somit natürlich den altgedienten Männern von LETZTE INSTANZ hingezogen, deren achtes Werk ich mir etwas näher anschaute.

Mit „Brachialromantik“ starteten die Herren ihre Karriere, gingen zwischendurch „Ins Licht“ und bekannten sich letztes Jahr „Schuldig“, doch nun werden die Dresdener sogar schon „Heilig“. Und ich muss zugeben, dass ich überrascht bin, auch wenn ich ihnen die Absolution nicht vollends erteilen will, so gefallen Songs wie das rockig-poppige „Unsterblich“ oder das treibende „ATME!“, mit eingängigem Refrain versehen, äußerst gut. Ganz im bekannten Stile von LETZTE INSTANZ rockt man sich, mal poppig, mal etwas Gothic-lastig durch dreizehn neue Songs, unterstüzt von Violine und Cello, die der Band natürlich das gewisse Etwas geben. Leider kann aber nicht alles überzeugen, denn so manch Song nervt nach wenigen Durchläufen, dank der einfachen Strukturen und den manchmal zu oft wiederholten Refrains. „Neue Helden“ ist so ein Kandidat, der mir persönlich auch zu sehr dem Mainstream entgegen geht. Den letzten Nerv raubt mir dann aber das lästige „Unsichtbar“.

Aber keine Angst, die LETZTE INSTANZ macht dies mit dem wunderbar atmosphärischen „Dein Gott“ oder der netten Ballade „Der Kuss“, mitsamt weiblichem Gesang wieder halbwegs gut und macht somit „Heilig“ zu einem anständigen Album, das Fans nicht enttäuschen dürfte, mich aber nicht zum Deutschrock bekehren wird.