Herr Tolkki, seines Zeichens Gründer von STRATOVARIUS hat in den letzten Jahren gehörig für Schlagzeilen gesorgt, leider jedoch hauptsächlich für negative, denn abgesehen von einem anständigen Debüt mit REVOLUTION RENAISSANCE, das aber von seinen Gastsängern (Tobias Sammet, Michael Kiske & Pasi Rantanen) lebte, hörte man eigentlich nur von Beschimpfungen, Beschuldigungen und mehr. Auch das nachfolgende „Age Of Aquarius“, das erste Album mit richtiger Band, konnte weder Fans noch Presse richtig begeistern.

Nun will Timo mit dem Drittling „Trinity“, der den Jahrestakt an Veröffentlichung aufrecht erhält, zu alter Stärke zurückkehren. Das verspielte, aber dennoch recht hart interpretierte „Marching With The Fools“ lässt erste Hoffnung aufleben. Der Song gefällt auf Anhieb und wirkt erfreulicherweise nicht wie ein Abklatsch seiner alten STRATOVARIUS Songs. Sänger Gus Montano macht auch eine sehr gute Figur, wobei man bei den höheren Stimmlagen nicht sehr sicher wirkt, wie sich im späteren Verlauf noch herausstellen sollte.

Auch den STRATO-Sound kann dann Timo doch nicht ganz ablegen und so klingt „The World Doesn’t Get To Me“ sehr stark nach „Destiny“-Zeiten, kommt jedoch nicht an dessen Qualitäten heran. Bei „A Lot Like Me“ versucht dann Gus krampfhaft wie Kotipelto zu klingen, scheitert jedoch kläglich, wohingegen er auf „Just Let It Rain“ auch in den höheren Regionen, die sich aber in seinem erreichbaren Bereich bewegen, glänzt. Der Song gehört mit seinen Hooks und Melodien definitiv zu einem der Highlights des Albums. Meist schwanken RR irgendwo zwischen Up- und MidTempo, wobei immer auf Eingängigkeit geachtet wird. Jedoch kommen auch ein paar progressive Elemente zum Tragen, wie man spätestens beim 10-Minüter „Trinity“ herausfindet.

Der Anlauf zeigt, dass der Meister es immer noch kann, jedoch nicht konsequent die Qualität, die manche Songs aufweisen, über die ganze Distanz halten kann und somit noch einiges zu tun hat. Aber ich bin guter Dinge