DREAM THEATER - Black Clouds And Silver Linings
Label: Roadrunner Records
Seit nicht allzu langer Zeit ist es offiziell: Mike Portnoy, Ausnahmedrummer und Mitbegründer der Progressive-Götter DREAM THEATER ist ausgestiegen. Die Band trennt sich in Freundschaft von Mike, der sich wieder auf neuere Projekte konzentrieren möchte. Grund genug, sich DREAM THEATERs letzten Meisterstreich nochmal zu Gemüte zu führen. „Black Clouds And Silver Linings“ heißt das gute Stück, das von einem schön aufgemachten Cover geziert wird.

Geheimnisvoll wird das Album eröffnet und man merkt wie immer gleich: alleine schon bei den einfacheren Passagen glänzt die gesamte Instrumentalfraktion. James LaBrie phrasiert sehr eingängig und macht den ersten Song gleich auch zum ersten Highlight. Der Folgetrack „A Rite Of Passage“ glänzt mit eingängigem Riffing und mit, für die Band typischer Mystik. Der ruhigste Song „Wither“ enthält geniale Gesangslinien und es ist einfach unglaublich was Mike Portnoy hier aus einem Standardbeat alles rausholen kann! Klasse Refrain und die schöne Ballade gipfelt in einem dramatischen Solo, perfekt intoniert von Gitarrenmeister John Petrucci. „The Shattered Fortress“ kommt da schon weitaus böser daher. Der „schwächste“ Track des Albums, wobei dieser aber immer noch auf hohem Niveau liegt. Das wunderschön in Dur gehaltene „The Best Of Times“ beginnt akustisch mit Piano und Geige bis Petrucci mit klassischer Gitarre einsteigt, ein verdammt eingängiges Juwel! „The Count Of Tuscany“ ist mit seinen 19 (!) Minuten ein gelungener Abschluss. Man unternimmt nochmal eine weite musikalische Reise voller symphonischer Gefilde, satten Metalriffs und etlichen Rhythmuswechseln.

Das Rezept auf „Black Clouds And Silver Linings“ scheint einfach: Intro, Strophe, Refrain, langer Instrumentalpart, Soli und dann wieder Strophe, Refrain usw., klingt zwar einfach ist aber eine wahre Kunst. Trotz minutenlanger Ausflüge in weit entfernte Gefilde kommen die Herren nämlich immer wieder genial auf den Ursprung zurück. DREAM THEATER packen in jeden Song zahlreiche komplizierte Rhythmuswechsel ein, meistern aber das schier unmögliche: man merkt es nicht, fast jeder Song dauert weit über 10 Minuten und dennoch geht jeder runter wie Öl, natürlich nicht bereits beim ersten Hördurchlauf, aber verglichen mit anderen – vermeintlich einfacheren Scheiben - schon wesentlich früher. Von den für Instrumentalisten an Offenbarungen grenzenden Soli fang ich erst gar nicht an zu reden, es dürfte allgemein bekannt sein, dass das Quintett ihre Instrumente beherrscht wie die Nonne das Gebet.

DREAM THEATER haben mit „Black Clouds And Silver Linings“ einen weiteren Schritt Richtung Unsterblichkeit gemacht. Melodisch, heavy, unglaublich kreativ, virtuos und vor allem eingängig gehen die Herren hier zu Werke, beide Daumen sofort hoch! Punkteabzug gibt’s nur, weil so manch hartgesottener Fan dem Fünfer dann doch ein kleines bisschen „Versoftung“ vorwerfen könnte. Neben dem sehr natürlich gehaltenen Drumsound, ist die Produktion glasklar, vielleicht etwas zu perfekt doch das ist Meckern auf hohem Niveau. Hört euch einfach dieses Meisterwerk an!

www.dreamtheater.net


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. A Nightmare To Remember
2. A Rite Of Passage
3. Wither
4. The Shattered Fortress
5. The Best Of Times
6. The Count Of Tuscany
Gesamtspielzeit: 74:29

Doano
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Beitrag vom 24.09.2010
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