RAUNCHY - A Discord Electric
Label: Lifeforce Records
Die Modern Metaller aus Dänemark hatte ich nach dem überaus guten „Confusion Bay“ aus den Augen verloren. Womöglich lag das an der poppigen Ausrichtung, die diese Band angestrebt hat und auch das geschmacklose und so gar nicht zur Band passende Cover von „Wasteland Discotheque“ trug auch nicht dazu bei, mich wieder eingehender mit RAUNCHY zu befassen. Mit dem neuesten und fünften Werke des Sextetts, tauchte ich wieder in die Welt des dänischen Modern/Industrial/Death Metals ein und, so viel kann ich schon sagen, es hat sich gelohnt.

Auch wenn ich beim Einstieg „Dim The Lights“ anfangs das Schlimmste befürchtete. Das mit Sythies und Sounds aus der Dose durchzogene Werk, wirkt leicht verwässert und poppig, jedoch macht das Teil nach einigen Durchläufen plötzlich süchtig. Richtig geiler Track, der erforscht werden will. Im Gegensatz dazu stehen aber heftige Granaten wie „Tiger Crown“, das einmal mehr beweist, dass die Jungs neben Truppen wie MNEMIC zu den Vorreitern dieses Genres gehörten und dementsprechend auch einen gewissen Status genießen, den es zu verteidigen gilt. Auch „The Yeah Thing“ (cooler Titel) thrasht amtlich und zeigt Fronter Kasper Thomson in bester stimmlicher Shout-Verfassung. Aber auch der melodische und clean vorgetragene Refrain punktet.

Auch wenn ich die vorangegangenen Werke nur ansatzweise kenne, kann ich eine beachtliche Weiterentwicklung und Konsequenz dieser Truppe feststellen. So vereinen sie alle Kritik zum Trotz nach wie vor modernen Death Metal mit rockig-melodischen, teils auch poppigen, Sounds zu einem wundervollen Ganzen, das vor Abwechslung und Ideen nur so sprudelt. Manchmal, wie auch bei „Street Emporer“, fühle ich mich an die kürzlich auseinandergebrochenen und fast aufgelösten MERCENARY erinnert. Durch die progressiv angehauchten Arrangements und den Wechselgesang von Kasper werden nämlich Erinnerungen an das Meisterwerk „11 Dreams“ wach. Wem aber manches vielleicht doch zu weich klingt, der sollte sich mit dem zweiten Abschnitt des Albums etwas mehr befassen. „Ire Vampire“ (noch ein cooler Titel) hält fast durchgehend das hohe Tempo und auf cleane Vocals wird komplett verzichtet. Und auch das überlange „Gunslingers And Tombstones“ kommt durch die fette Doublebass verdammt heavy herüber.

RAUNCHY sind zurück und stärker denn je. „A Discord Electric“ ist womöglich das Modern Metal Album des Jahres und sollte auch MNEMICs und FEAR FACTORYs aktuellen Alben mühelos in den Schatten stellen. Jedoch darf man vor den poppigen Elementen keine Scheu haben.


www.raunchy.dk


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Dim The Lights And Run
2. Rumors Of Worship
3. Nght Prty
4. Street Emperor
5. Blueprints For Lost Sounds
6. Shake Your Grave
7. Tiger Crown
8. Big Truth
9. The Great Depression
10. The Yeah Thing
11. Ire Vampire
12. Gunslingers And Tombstones
Gesamtspielzeit: 64:43

maxomer
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Beitrag vom 21.09.2010
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