Instrumental Rock mit Tiefe, das hört man in letzter Zeit viel zu selten. Im Falle der Neuseeländer KERRETTA handelt es sich um ein überaus ausgereiftes Debüt in Form von „Vilayer“, das nicht nur die angesprochene Tiefe, sondern auch Professionalität, Spielfreude und Innovation bietet.

Das Trio zelebriert ihre Instrumentalkunst auf den acht Songs sehr abwechslungsreich und eingängig, wenn auch progressiv. Im Gegensatz zu vielen Künstlern dieses Genres, verzichten KERRETTA auf übertriebene, ausufernde Soli oder sonstigen Schnickschnack und überzeugen durch ausgefallene Melodieführung und viele Überraschungsmomente. Es wird nie langweilig und vorhersehbar ist das Material auch nicht auf Anhieb. Ich wüsste auch gar nicht, was da ein Sänger zu suchen hätte – und genau so soll es auf einem Instrumental auch sein. Die drei Herren schwanken zwischen positiv rockenden Tracks und leicht melancholischen Schwerenötern, die immer irgendwo zwischen Hardrock, Alternative Metal und einer Spur Post Rock stehen, meist ausgestattet mit packendem Spannungsbogen. Somit sollte „Vilayer“ auch Instrumentalalbenskeptikern (welch schöne Wortkreation) ansprechen können.