Nach fast 10 Jahren Alben-Abstinenz sind FILTER wieder mit „The Trouble With Angels“ zurück – und schon der Opener macht süchtig. Natürlich gab es immer wieder etwas, wie Remix-Werke, Soundtracks und Best-Ofs der Band, doch endlich ist es wieder Zeit für eine richtige Langrille.

Richard Patrik, der ja auch schon mit Kollege Trend Reznor bei den NINE INCH NAILS unterwegs war, hat mit rundumerneuerten LineUp ein sehnlichst erwartetes Album aufgenommen. Neben Drummer Mike Fineo, der ja auch erst seit 2008 dabei ist, gibt es mit Rob Patterson und Phil Buckman wieder zwei neue Gesichter in der Band. Nichtsdestotrotz klingt auch diese Scheibe wie FILTER, und so soll es ja auch sein.

Der schnelle und anfangs etwas wirr wirkende Opener „Inevetable Relapse“ legt gleich mächtig los und fliegt einem mit industriellen Klängen nur so um die Ohren. Danach darf man aber gleich verschnaufen, denn „Drug Boy“ wirkt verträumt, alternativ, aber dennoch nicht weichlich. Wie schon erwähnt, klingt die Band natürlich immer noch nach sich selbst. Grund dafür ist natürlich Multitalent und Fronter Richard, dessen unvergleichlicher Sound auch auf dem fünften FILTER Album zu hören ist. Hier und da gibt es natürlich Neuerungen und Änderungen, aber wie das wunderbare „No Love“ mit Gänsehautfaktor oder starke Songs wie „Catch A Falling Knife“ mit erneutem Suchtfaktor, zeigen, hat er es immer noch drauf.

Wer die Band nicht kennt, kann vielleicht ein paar Vergleiche mit den FARMER BOYS oder eben NINE INCH NAILS ziehen. Jedoch ist der Sound eben ein eigener. Auch wenn ich keinen schlechten Song auf dem sozusagen Comeback finde, so kann die Singel „Fades Like A Photograph“ doch ein kleines Streitthema werden, denn der Track hat MTV-Charakter. PLACEBO lassen grüßen. Jedoch klingt die Ballade ehrlich und hat Herzblut in sich. Wen das verstimmt, den sollte der Titeltrack mit seinem genialen Refrain mehr als nur entschädigen.

Gründe für den Kauf dieses neuen Mach(t)werkes finden sich genügend. Man muss nur ein Ohr riskieren und bald wird einen die Sucht ergreifen.