Die Spanier XERION legen mit „Cantares Das Loitas Esquecidas“ den Nachfolger zu ihrem 2008 erschienen Debütalbum „Nocturnal Misantropia“ vor, zu dem es andererorts bei Earshot ebenso ein Review gibt. Im direkten Vergleich mit dem Vorgänger lässt sich feststellen, dass der Folkanteil stark erhöht wurde, was sich einerseits in der Melodieführung, andererseits in der Verwendung von Instrumenten wie Dudelsack und Flöte bemerkbar macht. Dabei klingt man jedoch nicht so fröhlich wie viele andere Bands aus dem Folk Metal Bereich, was alleine schon am nach wie vor vorhandenen Black Metal-Anteil liegt, andererseits verströmen auch die folkigen Melodien eine Atmosphäre, die sich eher als melancholisch denn als fröhlich beschreiben lässt. Auch Klargesang kommt zum Einsatz, mit diesem wird jedoch sehr sparsam umgegangen, das bringt ihn meiner Meinung nach in den Passagen, in denen er Verwendung findet, umso besser zur Geltung. Statt eines Schlagzeugers aus Fleisch und Blut fand ein Drumcomputer Verwendung, was die eine oder andere Hochgeschwindigkeitspassage erlaubt, aber ganz ehrlich, wenn MAYHEMs Höllenhammer blastet, dann hört sich das doch etwas mächtiger an.

Abgesehen vom etwas steril klingenden japanischen Drummer, gibt es auf „Cantares Das Loitas Esquecidas“ jedoch nicht allzu viele Kritikpunkte. Die Scheibe stellt besonders im Bezug auf das Songwriting definitiv eine Steigerung zum Debütalbum dar. Sicher erfinden die Spanier das Rad auch jetzt nicht neu, aber mit den südländisch klingenden Folkmelodien und dem Gesang in galizischer Sprache widmet man sich verstärkt der eigenen Kultur und versucht nicht auf Teufel komm raus nordisch zu klingen. Zu guter Letzt nicht unerwähnt lassen möchte ich das sehr gelungene TAUNUSHEIM-Cover „Loitas Na Néboa“ (im Original: „Nebelkämpfe“), was wohl besonders bei Besitzern des TAUNUSHEIM-Albums für einen Aha-Effekt sorgen sollte.