Wie die Zeiten sich ändern: Vor gar nicht allzu langer Zeit haben die Herren Sandström und Petterson noch unter dem Namen ARMAGEDDA rohen Black Metal fabriziert, nun haben sie sich schon zum zweiten Mal die Akustikgitarren umgehängt und durchstreifen unter dem Banner von LÖNNDOM mit Cowboyhüten die schwedische Landschaft. Im Gegensatz zu den ganzen Folk Metal aber auch Neo Folk-Bands wird die Instrumentierung mit zwei akustischen Gitarren und Gesang außerordentlich simpel gehalten und auf jedweden elektrischen Firlefanz verzichtet. Diesen hätten die Kompositionen jedoch auch nicht nötig, denn obwohl auch diese zum Teil eher einfach gehalten sind und ihnen eine gewisse Monotonie nicht fremd ist, können sie die Stimmung der skandinavischen Natur perfekt einfangen und in Töne verwandeln. Beim Anhören von „Viddernas Tolv Kapitel” kam mir mehrmals das Folk-Album von ULVER, „Kveldssanger“ in den Sinn, wobei mich die Stimmung teilweise auch etwas an die Finnen TENHI erinnert, obwohl diese sich von LÖNNDOM durch eine breitere Instrumentierung und ihre komplexeren Kompositionen unterscheiden.

Nur weil LÖNNDOM unter Folk eingeordnet wird, sollte man als Hörer nicht den Fehler machen und fröhliche Partymucke mit Humpa-Rhythmen erwarten. Auf „Viddernas Tolv Kapitel” werden introvertierte und melancholische Songs geboten, die sich für einen abendlichen Waldspaziergang wesentlich besser eigenen als für das nächste Metgelage.