Nach dem Rauswurf von Tim „Ripper“ Owens (CHARRED WALLS OF THE DAMNED, BEYOND FEAR, MALMSTEEN) beendete Jon Schaffer mit seinem ehemaligen Sänger Mat Barlow die „Something Wicked“ –Reihe musikalisch recht enttäuschend und spaltete die Fangemeinde noch mehr als schon zuvor. ICED EARTH ruht nun vorerst und lässt nicht viel von sich hören, doch Jon schläft nicht, sondern zelebriert seinen Patriotismus und hat zu diesem Zweck das Projekt SONS OF LIBERTY ins Leben gerufen.

Wie auch schon bei seinem anderen Projekt, DEMONS & WIZARDS mit BLIND GUARDIAN Sänger Hansi Kürsch, bewegt sich der Meister nicht weit von seiner Hauptkapelle weg und spielt Power Metal, geprägt durch sein markantes Gitarrenspiel. Jedoch übernimmt hier Schaffer das erste Mal seit „Night Of The Stormrider“ (1992) selber das Mikrofon.

Wie schon auf „The Glorious Burden“ wird auf dem Debüt von SONS OF LIBERTY der Patriotismus großgeschrieben. Jedoch geht es eher weniger um die Geschichte der USA als um die derzeitige Lage, die Tyrannei und Falschheit der Politiker. Jon bot das Album gratis an und will kein Geld damit machen, sondern die Menschheit wachrütteln, betont er selbst. Dementsprechend findet man natürlich viele Zitate und Audiosamples, die zu dieser Geschichte passen. Wer also zu viel Politik im Metal nicht mag, sollte auf jeden Fall vorher ein Ohr riskieren.

Wie schon erwähnt, hat man es eigentlich mit einem ICED EARTH Album mit anderer Thematik zu tun und so wird sich der Fan sehr leicht zu Recht finden und vieles wiedererkennen. Abgesehen vom gelungenen Gesang hat Jon auch alles andere aufgenommen und die Drums programmiert. Leider ist das Material jedoch abgesehen von ein paar positiven Überraschungen, wie die pathetische Ballade „Our Dying Republic“ oder das coole „We The People“ eher durchschnittlich ausgefallen und kann oftmals als B-Seite der letzten drei Alben angesehen werden. Vieles hat man dort nämlich schon gehört.

Alles in allem hat sich der Meister aber dafür, dass es dieses Album im Internet gratis gibt (jetzt aber auch über Century Media) sehr ins Zeug gelegt und ein solides Album abgeliefert. Bleibt nur zu hoffen, dass die nächste ICED EARTH das letzte Desaster vergessen macht.