Mit „Neon“ veröffentlicht die Post Black Metal-Band LANTLOS ihr mittlerweile zweites Album, nach einem Wechsel der Plattenfirma diesmal auf Prophecy/Lupus Lounge. Das musikalische Fundament der Band um Multiinstrumentalist Herbst findet sich im depressiven Black Metal, was sich besonders in den verzweifelten, an die besten Zeiten von BURZUM und BETHLEHEM erinnernden, Schreien manifestiert. Deren Interpret, Neige, dürfte Freunden des Genres kein Unbekannter mehr sein. So ist er doch auch der musikalische Kopf der Labelkollegen von ALCEST. Da er sich auch bei LANTLOS nicht nur auf diese Schreie beschränkt, sondern auch mit seinem von ALCEST bekannten Klargesang arbeitet, fühlt man sich beim Anhören ein ums andere Mal an diese erinnert. Im direkten Vergleich mit ALCEST sind die ruhigen Rock- beziehungsweise Post-Rock-Passagen jedoch zum Teil sehr stark psychedelisch ausgerichtet und von einer stärker im Vordergrund stehenden Bassgitarre geprägt.

LANTLOS entführen die Hörerschaft auf „Neon“ in ähnliche Sphären wie ALCEST auf „Écailles De Lune“. Die Herren Neige und Herbst schaffen mit ihrer Mischung aus depressivem Black Metal und teils psychedelischem, oft auch progressivem Rock jedoch eine recht einzigartige Mischung, welche die Band einerseits von anderen Genrebands abhebt, andererseits aber auch Hörer so unterschiedlicher Formationen wie ALCEST, BURZUM, aber auch KATATONIA sowie OPETH ansprechen sollte. Nicht unerwähnt bleiben darf auch das exzellente Artwork von Fursy Teyssier, der mittlerweile fast schon so etwas wie der Haus und Hofzeichner für Prophecy geworden ist.